Dienstag, 31. Mai 2011

Business Visit bei BAOSTEEL

Hier eine kurze Zusammenfassung unseres Besuchs bei BAOSTEEL.

Wir wurden um 13 Uhr in der Empfangshalle unseres Hotels abgeholt und zu einem Bus gebracht. Die Fahrt zu BAOSTEEL (ähnlich wie die BASF mit eigener Ausfahrt) dauerte ca. 30 Minuten. Vor Ort wurden wir von einem "Director" in Empfang genommen, welcher uns einiges über das Unternehmen erzählte. So erfuhren wir zum Beispiel, dass BAOSTEEL als Konglomerat das zweitgrößte der Welt ist, größtes ist ArcelorMittal. Als Einzelunternehmen sogar das größte, bezogen auf die hergestellte Menge. Anders als die anderen chinesischen Stahlwerke bezieht BAOSTEEL seine Rohstoffe zu 100% aus dem Ausland, die Erze werden unter anderem aus Australien, Südafrika, Kanada, Indien bezogen. Das Werk, welches momentan ca. 24 km² umfasst soll in den nächsten Jahren auf 35 km² vergrößert werden. Auf dem Gelände befindet sich ein E-Werk, ein Klärwerk und ein eigener Sicherheitsdienst. Zu BAOSTEEL gehören 3 Häfen: einen für die Rohstoffanlieferung, einen für die fertigen Stahl-/Eisenteile zu versenden und einen für die Kuppel-/Abfallprodukte zu versenden. Die Anzahl der Mitarbeiter ging in den letzten Jahren stetig zurück, da die Automation immer mehr zunimmt.
Nach dem Vortrag bekamen wir dann eine kurze Rundfahrt über das große Gelände - allerdings ohne einen einzigen Kommentar von unserem Begleiter. (Es war also recht eintönig - LEIDER).
Einen kurzen Stopp machten wir nur an einer Stahlpresse. Dort durften wir auch in die Arbeitshalle und zusehen wie der rotglühende Stahl von ca. 15Metern auf das locker 4fache der Länge gewalzt wurde. Die Walzen haben ca. 18 Tonnen. Nach dem Walzen wurde der Stahl gekühlt und aufgerollt. In der Hale war eine extreme Hitze (Laut vorherigem Vortrag zwischen 50 und 70 Grad). Zudem herrschte eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, welche durch das ständige kühlen des Stahls und vor allem auch der Walzen mit Wasser zu erklären ist.

Aktuell sind wir nun dabei das kommende Wochenende zu planen, an welchem auch das Drachenboot-Fest Stattfindet (Sprich der Montag frei ist).


Bis bald.
Stahlrolle vor den Baostell Werk
Gasleitungen auf dem rießigen Firmengelände

Sonntag, 29. Mai 2011

27. – 29. Mai 2011

Bevor es um unseren Ausflug nach Hangzhou, die 6 Millionen Einwohner Stadt am West Lake, geht wollten wir noch kurz – aber voller Stolz – erwähnen, dass wir nun im Besitz einer StudentCard sind. Wir können nun also auch offiziell in China als Studenten herumlaufen und auf dem gesamten Campus (in Shops, Mensen, etc) mit der Karte bezahlen. Es war zwar ein langer Akt, aber nun ist der Vorhang nach dem Happy End gefallen.

Nun aber auch wirklich zum Hauptthema: die erste Reise in China.

Wie bereits berichtet hatten wir unsere Tickets über das Hotel bestellt und sind dann am Freitag um 18Uhr mit der Metro (U-Bahn) zum Shanghai Hongqiao Bahnhof aufgebrochen. Diese sind allerdings nicht wie in Deutschland verfallene und heruntergekommene Gebäude, sondern gleichen eher einem Flughafen. Lange Wege in einer extrem großen Halle, Scans an den Eingangsbereichen zum „boarding“ und viele andere Ähnlichkeiten. Vor Ort am Bahnhof trafen wir noch Christoph, einen dualen Student bei IBM aus Berlin, den wir beim Praktikantentreffen kennengelernt hatten. Nun ging es zu neunt in den Schnellzug. Extrem bequeme Sitze mit mehr Beinfreiheit als in der Boeing 747! Unsere Spitzengeschwindigkeit lag bei 350 km/h, muss allerdings demnächst noch vom Transrapid in Shanghai getoppt werden – diese fährt anscheinend 400 + x km/h. Die Strecke von Shanghai nach Hangzhou (ca. 170 km) wurde in ca. 40 Minuten zurückgelegt, inklusive 2 weiteren Stopps unterwegs. Vor Ort hatten wir uns zu neunt in 2 Taxen gequetscht, nach langer Zeit fuhr der Fahrer auch mit 5 Fahrgästen los. Im Hostel endlich angekommen – die beiden Taxis endeten an verschiedenen Orten, wobei keines davon der richtige Ort war – wurden wir herzlich begrüßt. Wir waren die ERSTEN Gäste des Hostels. Es wurde erst vor kurzem erworben und dementsprechend fanden noch ein paar Bauarbeiten statt, was uns aber nicht weiter störte. Die Zimmer waren sehr schön eingerichtet, mit Doppelbett, Fernseher, Bad (inklusive Handtüchern) und einem SUPER Blick auf die Landschaft. Wir 6 Jungs teilten uns 3 Doppelzimmer, die Mädels kamen in einem 3 Bettzimmer unter – hatten aber auch nur ein Bad, welches allerdings auch als einziges mit Spiegel ausgestattet war :-P. Der Abend wurde dann in der Billard-Kneipe des Nachbarhostels verbracht.

Am Samstag nahmen wir das Frühstück im Nachbar-Hostel zu uns. Gut gestärkt ging es dann zum Yongfu Tempel, dem Taoguang Tempel und der Steinwerke-Landschaft. Wir deutschen schlossen uns einer Minderheit der recht zahlreich vorhandenen Touristen an und gingen auch ein wenig offroad in den Wald und absolvierten hier bestes Wadentraining beim Treppensteigen. Da ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, schaut euch einfach die Aufnahmen weiter unten an.
Nach Wald, gefühlten 5000 Treppenstufen und den beiden Tempelanlagen hatten wir genug tausende Jahre alte chinesische Geschichte und machten uns endlich in Richtung Stadt zum West Lake auf. Oftmals waren wir Langnasen mal wieder interessanter als die nette Seelandschaft. Nur etwas toppte unseren Sonderbarkeitsstatus: Ein Eichhörnchen! Hier standen die Chinesen, klein und groß kleiner, um einen Baum versammelt und starrten den kleinen Nussfresser an.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft konnten wir einmal wieder die Präzission der chinesischen Taxifahrer am eigenen Leibe erleben: mit 80 km/h durch die Stadt, nicht selten auf der Gegenfahrbahn. Und dennoch passierte bisher noch NIE etwas, wenn wir an Board waren! Wird wohl im Herbst eine Umgewöhnung werden, wenn wieder die StVO gilt. Nach kurzer Augenpflege im Hostel brachen wir auf in eine Reggae-Bar in Hangzhou. Dort spielte nach kurzer Zeit eine Band zusammengesetzt aus 2 Kanadiern, einem Chinesen. Die Stimmung war sehr gut und es waren auch schon einige chinesischen ManU- und Barca-Fans vor Ort, die schon gut Glühstrom hatten. Der Kicker in der Bar war auch sehr kultig. Die Männchen waren komplett vertauscht, so spielten sowohl rote als auch gelbe in einer Mannschaft. Die eine Stange war abgebrochen und mit Tesa geklebt – war als super zu spielen. Die Eine Abwehrreihe war komplett verschoben. Und dennoch hatten wir sehr viel Spaß und waren – einmal mehr – die Attraktion schlecht hin. Gegen später tauchte auch die Rezeptionistin des Hostels auf, einige von uns hatten sich sehr gut gestellt mit ihr, sodass sie uns den so „lange ersehnten“ Baijiu (weißen Schnaps, auch liebevoll „white wine“ genannt) mitbrachte. Das Zeug hat 54 Umdrehungen und schmeckt ähnlich wie Grappa. Normalerweise trinkt man es pur zum Essen. Wir verköstigten ihn allerdings ohne Essen, dafür mit viel Nachspülen. J Im Hostel angekommen wurde noch das Champions League Spiel geschaut. Oder zumindest so lange, bis die Augen zu schwer waren – wir sind hier ja schließlich 6 Stunden vorne dran, bzw. 7 im Vergleich zur Insel.

Am Sonntag brachen wir nach dem auschecken wiederum an den See auf. Dort wurde dann das späte Frühstück/frühe Mittagessen zu uns genommen. Nach weiteren 1,5h Spazieren in der herrlichen Sonne am See ging es zu Fuß durch die Stadt zum Bahnhof. Wieder einmal durchscannen und riesen Wartehallen. Als wir endlich dabei waren unsere Karten zum Einchecken in den Automat zu stecken, leuchtete die rote LED und zwar bei allen neun Leuten. Der Grund dafür wurde uns auch schnell klar – die Rezeption in Shanghai hatte uns Rückfahrkarten für Samstag, den 28. Mai besorgt anstatt für den 29. Mai. Nach vergeblichen Bemühungen diese Karten in neue zu wandeln mussten wir eben den Self-Service Ticket Automaten aufsuchen und uns neue Fahrkarten ziehen. (Wir hatten vorhin die Rezeption schon auf die „Unstimmigkeiten“ - hier gibt es nämlich keine Fehler – aufmerksam gemacht. Mal schauen, was letztendlich dabei herauskommt). Endlich in Shanghai angekommen war erst einmal kurze Pause angesagt. Zum Abschluss des Wochenendes gingen wir neune zusammen zu unserem Lieblings-Nudelmann, bei dem man für wenig Geld sehr gut und viel essen kann.

Das war nun unser erste Reisewochenende in China, süd-westlich von Shanghai. Nun folgen ein paar Impressionen vom Ausflug.
Morgen geht es dann zum ersten Business Visit, mal schauen was das zweitgrößte Eisen- und Stahlunternehmenskonglomerat Chinas und größte Waldbesitzer in der Shanghaier Gegend drauf hat.

Viele Grüße aus Shang (über) hai (Meer),
Zaijian! (Tschüss)

Das Bett von Matthias und Thomas im Hostel

Blick aus dem Bett auf Balkon und Landschaft

Erste Steinskupltur

EIn Stein gehauene Figuren

Der "lachende Dicke"

Christian, Christoph, Matthias, Severin und Ferey

Wer ist erschreckender, Christian oder der Löwe?

Figur im Palast

Die 2 aus dem tiefen Süden: Rebekka und Thomas

Figuren im Gebetsraum des Tempels

Christoph und Matthias

Unzählige Stufen formten unsere Waden

Thomas und Jenny nach den Tempeln leicht erschöpft

Am West Lake

Severin, Rebekka und Matthias am Wasser

Nach der Reggae-Bar mussten die Klamotten über Nacht draußen bleiben

Blick vom Bett aus, dieses Mal mit mehr Sonne

Caro beim fotografieren am West Lake

Christoph, Ferey, Severin und Caro marschieren zielstrebig zum westlichen Kaffee im Starbucks
Sonnenuntergang am West Lake
Unser Hostel, davor: Jenny, Thomas und Christian

Skulptur in der Innenstadt von Hangzhou


Donnerstag, 26. Mai 2011

Unsere Uniwoche und ein schönes Wochenende

Ni Hao Blog-Fans!

Heute gibt es mal wieder ein paar Neuigkeiten von uns. Haben nun schon fast die erste Woche an der Uni hinter uns. Bisher fühlt es sich eher an wie Schule, als Uni. Haben nach jeden 45. Minuten Vorlesung 10-20 Minuten Pause. Mittagspause ist von 11.40 – 13.30. Das ist allerdings vorteilhaft, da hier einige Gruppenarbeiten zu machen sind und diese dann nach dem günstigen Mensaessen erledigt werden können. Denn Vorlesungsende ist erst um 17 Uhr. Für die meisten geht es danach dann gleich zum Sport (gibt hier auf dem Campus einige Sportanlagen, wie Aschebahnen, Basketballplätze, Fußballplätze, Barren und vieles mehr). Da wir hier ja sehr weit im Osten sind, haben wir nicht nur den Vorteil, dass gegen 4-5 Uhr morgens die Sonne aufgeht, sondern dass es eben auch gegen 18.30 stockdunkel ist.

Die Vorlesungen an sich sind recht angenehm. Teilweise wird perfektes Englisch (Der eine Dozent war sehr lange in den Staaten und hat uns zum Ende des Semesters zur Party eingeladen, inklusive kubanischen Zigarren und Scotch und anschließendem Abendessen). Teilweise sind die Englischkenntnisse nicht sehr viel größer, als unsere Chinesisch-Kenntnisse (Sehr vorteilhaft, wenn man bei dieser Dozentin Chinese Language hat :-P). Oftmals sind die Dozenten – für unser Verständnis sehr offen in Bezug auf Staat und Gesellschaft. Uns wurde immer gesagt, dass die Chinesen sehr zurückhaltend sind in solchen Sachen, doch es kommen dann immer wieder selbstkritische Aussagen. Oftmals werden diese Aussagen allerdings in schöne Anekdoten oder viel Ironie gepackt. Kommt einem dann oftmals vor, wie in der Schule, wenn es darum ging, systemkritische Texte zu interpretieren. Nun stehen auch schon die ersten Business Visits für die nächsten Wochen (Begin ist bei BaoSteel, gefolgt von Shanghai VW, SAP, BASF und Siemens – weitere folgen eventuell noch).

Nun steht auch endlich unser Plan für das kommende Wochenende: Wir fahren zu neunt nach Hangzhou. Los geht es morgen Abend gegen 20 Uhr, die Zugfahrt mit dem Schnellzug (eine Art ICE) dauert ca. eine Stunde. Der Preis war nun etwas höher, da wir den Ticket Service des Hotels genutzt haben – um zumindest beim ersten Mal auf Nummer sicher zu gehen. Gelernt haben wir nun auch schon, dass es nicht leicht ist mit neun Leuten ein Hostel für den darauffolgenden Tag zu finden J Haben nun dennoch eines gefunden mit 3 2-Bett-Zimmern und für die Mädels ein 3-Bett-Zimmer. Nächstes Mal dann doch etwas früher. Zurück geht es dann wieder am Sonntag nachmittags/abends. Für Euch bedeutet dies, ihr hört über das Wochenende NICHTS von uns – keine Angst, dies ist dann kein schlechtes Zeichen – und zudem könnt ihr euch schon auf viele Bilder und spannende Berichte über die Stadt am West Lake freuen.

Bis nächste Woche dann,

Zaijian!

Sonntag, 22. Mai 2011

Sonntag

Heute ging es auf zur Wasserstadt Xitang Town. Hierbei handelt es sich um eine Art Chinesisches Venedig. Also viele kleine Brücken über die Flüsse, die Ränder besiedelt von Fischern und eben vielen Einkaufsläden und kleinen Restaurants. Vor Ort konnten wir uns ein Bild davon machen, wie die „Einheimischen“ Fischen – indem Netzte ausgelegt werden und dann Vögel vom Boot aus die sich in den Netzten verfangenen Fische fangen.  Sehr krasse Methode, aber anscheinend recht effektiv. Nach dieser kleinen Show haben wir uns auf die Suche nach den verrücktesten Sachen gemacht. Behindert wurden wir hierbei durch sehr viele chinesische Touristen, und sehr sehr viel Kommerz. Wir fanden dann allerdings einige nette und unbekannte Sachen, wie das „Tonnenbrot“ eine Tonne mit Kohle, in der eine Art Fladen an den Wänden Befestigt wird. Der Fladen war mit undefinierbaren Sachen gefüllt, schmeckte aber super. Weiter beim Süßigkeiten Stand probierten wir uns durch die verschiedensten Sünden und teilweise kamen Assoziationen zu deutschen Süßigkeiten hervor. Beim Mittagessen mussten wir zum ersten Mal auf tolle verpixelte Bilder der Gerichte und schlechtes Englisch auf den Speisekarten verzichten. Nachdem wir dem Wirt klargemacht hatten, dass wir nicht nur etwas zu trinken wollen, zeigte Christian einfach auf 3 Gerichte auf der Karte. Wie sich später herausstellte, fiel die Wahl auf Rührei mit Tomaten, eine Art Rindercarpaccio, und ein Auberginengericht. Es war sehr viel Aufwand und ein Wörterbuch sowie viel Kreativität nötig, um herauszufinden um was es sich bei den Gerichten handelt. Anscheinend verstehen die in China *Muhhh* und *Oink* nicht als Tierlaute – oder die Tiere sprechen hier wirklich anders J Auf jeden Fall dienten wir fremden Langnasen mal wieder zur Belustigung der Leute um uns herum. Und nachdem unsere Befürchtungen in Form von Katze, Ratte oder Muscheln (wie isst man die überhaupt mit Stäbchen?) nicht eintrafen, war das Essen dann sehr gut genießbar. Das Wetter war alles in Allem schlechter als die Tage zuvor, aber dennoch nicht so schlecht, wie gemeldet. Wir hatten ca. 21 Grad und keine Sonne, aber immerhin fiel der vorhergesagte Starkregen aus. Heute Abend wollen wir noch ein wenig „um die Häuser ziehen“, denn morgen haben wir zur freien Verfügung. Also vor allem Ausschlafen und dann ein wenig die Stadt auf eigene Faust erkunden. Dienstag beginnt dann die eigentliche Vorlesung.

An dieser Stelle mal ein herzliches Xiexie (Danke) für die zahlreichen Leser unseres Blogs. Wir hatten innerhalb der letzten 2 Wochen mehr als 500 Seitenaufrufe!
Wir laden euch dazu ein, gerne doch den einen oder anderen Kommentar zu hinterlassen, wenn euch etwas (nicht) gefällt, oder ihr mehr über ein Thema wissen wollt.

Zaijian!
Blick auf den (dreckigen) "Fluss)

Eine der vielen Brücken über den Fluss

Die Speißekarte [Die 510, Ente süß-sauer gab es leider nicht :-(]

Ein einheimischer Fischer mit den festgebundenen Vögeln auf dem Boot

Hier fangen die Vögel gerade einen Fisch, der sich im Netz vervangen hatte

Tonnen-Fladenbrot

Füllung des Fladens

Thomas und Chirstian mit den 3 Gerichten (Rind, Ei, Aubergine)
Neueste Errungenschaft: Mario und Vogel, die auf Bewegungen reagieren und Geräusche machen.

Chinesische Aubergine

Samstag, 21. Mai 2011

Nachtrag zu Samstag

Wie Matthias bereits erwähnte, fiel die Besichtigung des Oriental Pearl Towers, bzw. des Financial Towers nur sehr kurz aus, da das Wetter, nett ausgedrückt nicht ganz so gut war. Unser Weg führte uns in eine sehr große Einkaufsmall, die Super Brand Mall. Es gab einfach alles, von H&M, C&A, über ZARA und Quicksilver, bis hin zu den ganzen Calvin Klein und den Asiatischen Luxusmarken. Anschließend ging es mit der Metro 2 Stationen weiter, an die Haltestelle des Science and Technology Museums. Dort befindet sich ein weiterer Fakemarket und es wurde wieder sehr stark gefeilscht und um jeden Fen gekämpft. Zu Essen bestellten wir in einem Restaurant einmal wieder mehr oder weniger blind von einer Karte. Ein Essen hatte 2 Chilischoten auf der Karte (steht wohl für VERY HOT) – doch soooo schlimm war es dann gar nicht. Ein anderes Gericht war frittierte Ente mit Zitronensoße. Schmeckte dann ungefähr so, wie Zitronenkuchen, in dem zu viel Zitronengeschmack ist :-P Aber war mal wieder eine sehr nette Erfahrung. Zurück von unserem Ausflug bei dem schlechten Wetter machten sich Caro und Ich (Thomas) noch einmal auf in die Untiefen unseres Gebietes um das Hotel herum. Bis wir schließlich einen Massage-Haus fanden. Zuerst wurde vergeblich kommuniziert, doch Google Translator verhalf dann zum Ziel. Wir bekamen jeweils eine einstündige Ganzkörpermassage für 3,80€! Die Bezeichnung Haus wählte ich deshalb, weil Massagen über das ganze Haus verteilt waren. Unten direkt beim Eingang fanden die Fußmassagen statt. Dann ging es durch Esszimmer und Küche ins Obergeschoss. Geradeaus ging es ins Schlafzimmer, wir wurden dann allerdings in den Zimmern zur rechten bzw. linken Seite massiert. Es ist extrem schwer sich ohne Worte zu verständigen, aber irgendwie klappte es dann dennoch. Und da nun bekannt ist, wie die Massagen ungefähr ablaufen, lassen sich nächstes Mal die Anweisungen sicherlich besser erahnen. J Es ist ebenso immer wieder erstaunlich, wie schwer ca. 50kg fixiert auf ein Knie im Kreuz schmerzen können, bzw. wo so ein „kleines Wesen“ diese Kraft hernimmt. Dennoch kamen Caro und ich zum abschließenden Fazit: Gerne wieder!
Oriental Peral Tower

Buddhistischer Schrein vor der Mall

In der Mall

Caro und das Expo 2010 Maskotchen
Exkurs „Schnellscheisserhosen“ & der Samstag

Wie Ihr dem Titel sicherlich schon vernehmen könnt, geht es dieses Mal nicht nur um einen Tagesbericht sondern um eine Sache die uns in den letzten Tagen immer wieder über den Weg gelaufen ist.

Genauer gesagt geht es um die Tracht der chinesischen Kleinkinder. Thomas hat den schönen passenden Neologismus der „Schnellscheisserhosen“ erfunden. Unsere Recherche hat ergeben, dass die in westlichen Ländern doch weitverbreitete Windel nur ein sehr geringer Anteil der chinesischen Bevölkerung ein Begriff ist und als "unnützer" Luxusartikel gilt. Die Alternative der Windel sieht folgendermaßen aus:

Ein Schlitz auf der Hinterseite der Hosen.

Die Chinesischen Eltern spüren, wenn Ihre Kinder ein Geschäft zu vollrichten haben und bringen Ihre Kinder dann schnell in die Hocke um die Funktionsfähigkeit der „Schnellscheisserhose“ auf den Prüfstand zu nehmen. Wenn man bedenkt, dass bei drei oder vier benutzten Windeln pro Tag und bei 1.3 Mrd. Chinesen eine ganz schön große Menge an neuem Müll entsteht und die Kleinkinder angeblich schneller das in die Hocke gehen für den Toilettengang adaptieren, wirkt diese Methode gar nicht mehr ganz so abwegig. ;-)

Der Samstagmorgen startete mit einer dicken Wolken / Smog Schicht am Himmel und angenehmen kühlen 23°C. Unser Ausflugsziel hieß heute das World-Finiancial Center & der Stadtteil Xiantandi in dem eher die gutbetuchten Bürger Schanghais sich niederlassen. Das uns dabei ein Paulaner Biergarten in netter Atmosphäre über den Weg gelaufen ist, verspricht eine gute Heilung gegen Heimweh und das Vermissen der heimischen kulinarischen Spezialitäten (Das erste Weizen wird glaub ich nicht mehr lange auf uns warten müssen).

Freitag, 20. Mai 2011

Freitag

Gestern Abend gab es noch eine kleine Flur-Session. Hatten uns eigentlich in einem Zimmer verabredet, doch dann wurde die Party kurzerhand auf den Flur ausgelagert. Dort wurde eine (Stink-)Frucht zum Testen gereicht – und sie ist absolut NICHT zu empfehlen! Der Ganze Stock stank heute noch danach. Des weiteren wurden 6 verschiedene Chips Sorten (Sweet Sour Fish Soup, Hot Pot, Steak, etc) probiert. Teilweise hat das Zeug noch Ähnlichkeit mit unseren Geschmacksrichtungen, doch oftmals kommen total wirre und ekelhafte Sachen dabei raus.
Heute ging es nun zum neuesten Campus der Tongji Universität. Dafür mussten wir für 80 Cent 1,5 Stunden mit dem Bus fahren. Das Gelände ist riesig und sehr hübsch angelegt mit viel Grünfläche und kleinen Flüssen. Auf dem Gelände befindet sich unter anderem eine Transrapid-Teststrecke (die Tongji Universität hatte anscheinend einen neuen Hochgeschwindigkeitszug entwickelt), ein kleiner Zoo (mit Schwänen und einem Strauß) und das absolute Highlight des Tages: einem Golfplatz. Als Gäste der Uni durften wir alle mal ein paar Abschläge proben – zuerst auf einen kleinen See und dann noch auf dem richtigen Rasen. Extrem hoher Spaßfaktor bei über 30 Grad. Deshalb wurde nun heute auch endlich mal der Wäschemann gerufen. In meinem Zimmer lagerten sich knapp 20 Taschen, gefüllt mit Wäsche. Mal schauen, ob wieder alles zurückkommt und wenn ja, wann. Nach der Uni hatten wir noch eine Altstadt (anscheinend 1000 Jahre alt) besichtigt. Und dort stellten wir fest, dass es den Chinesen auch viel zu heiß war. Die Händler sprachen und nicht an und die männlichen Asiaten hatten alle ihre T-Shirts bis unter die Achseln gezogen (sehr amüsant).
Nun geht es zum Essen und noch irgendwo ein bisschen was Trinken.

Zaijian!
(Stink-)frucht

Thomas, Christian, Lukas, Sabi

Verena

Rebekka

Matthias

Turm in dem alten Stadtteil

Caro beim Frühstück mit grünem Irgendwas

Unser neues "Traumpaar" (Matthias und Jonas) nach dem Brautkleidkauf

Donnerstag, 19. Mai 2011

Mittwochabend & Donnerstag

Gestern Abend haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen nach Pudong (Ein Stadtteil Shanghais östlich (Dong) des Flusses (Pu)) aufzumachen. Dort trafen sich deutsche Praktikanten in einer Bar. Also sind wir – zum ersten Mal – in ein Taxi gestiegen und haben uns aufgemacht. Die Fahrt (knapp 10 Kilometer) kostete ca. 4 Euro (für jeden also 1€). Dort angekommen fielen wir mit 8 Leuten ganz schön auf, doch es waren auch noch einige andere Deutsche Praktikanten vor Ort. Wir hatten unter anderem Zuliefererfirmen von Bosch, Logistikunternehmen und Banken an Bord. Für die Mädels hatte sich der Abend besonders gelohnt, denn es war Ladies-Night. In dieser Bar bedeutet dies, dass niemand (also weder männlich noch weiblich) Eintritt bezahlt und Mädels auch noch kostenlos trinken! Wie UNGERECHT ist doch diese Welt!?!?!?! Dennoch hatten wir sehr viel Spaß, vor allem, als dann auch die Live-Band zu spielen anfing. Es war sehr nett anzuschauen, wie Chinesen, Amerikaner, Franzosen und Deutsche zur gleichen Musik Party machen. Heute Morgen musste man sich dann allerdings aus dem Bett quälen um die Lecture um 9 nicht zu verpassen. Es stand „Business in China“ auf dem Programm und war sehr aufschlussreich. Die Mittagspause diente einmal wieder dazu, das Schlafdefizit auszugleichen, denn mittags ging es sofort wieder weiter. Wir haben die „Shanghai Urban Planning Exhibition Hall“ besichtigt. Auf jeden Fall empfehlenswert, denn Shanghai als Miniaturmodell. Einfach GIGANTISCH. Da für manche das Mittagessen zwecks Mittagsschlaf ausfiel, ging es kurz – und zum ersten Mal seit wir in Asien sind – zu McDonalds. Wir mussten einfach den Kartoffelpüree-Burger probieren, und er war SUPER. Nur sind die Pommes hier alles andere als lecker. Bestellen dürfen Ausländer übrigens mittels einer eigenen Karte mit vielen Bildern J Kostenfaktor für ein Menü (Burger, Pommes und Coke: 25 Yuan = 2.50€). Bevor es wieder Richtung Hotel ging, haben wir noch einen der vielen Fake-Märkte aufgesucht. Man bekommt Schuhe (teilweise auch in unseren Größen), T-Shirts, DVDs, einfach alles.. Groß eingekauft wurde allerdings nicht, dazu war dann die Lust nicht mehr groß genug.
Morgen geht es nun zum futuristischen Campus der Tongji Universität, die aus insgesamt 4 Stück besteht.

Zaijian! 
Blick auf Pudong mit dem "Flaschenöffner-Wolkenkratzer" und dem sich noch im Bau befindlichen neuen höchsten Turm Shanghais
Blick auf die "komplette" Stadt


Blick auf das Modell von einem Stockwerk daürber - dieses Mal ohne Beleuchtung der Häuser