Sonntag, 31. Juli 2011

Unterwegs in Shanghai - 30. und 31. Juli


Christian hatte am Samstag Besuch von zu Hause bekommen, seine Freundin wird ihn ab Montag auf der Reise begleiten. Deshalb hieß es nun in 2 Tagen Shanghai-Crash-Besichtigung. Angefangen hatte es Samstagabend mit East Nanjing Road, People’s Square, Pearl Tower und Umgebung, sowie Bund und Nudelmann (ganz wichtig! :-)). In der "Stadt" war die Hölle los. Am Bund konnte man kaum einen Platz finden um ein paar Bilder zu machen. Krass, wenn 24 Millionen mal wieder direkt um einen herumstehen...
Sonntag waren die beiden dann Einkaufen sowie beim Yuyuan Garden. Nachmittags, nachdem ich meine 4.500 Wörter für die Uni fertig geschrieben hatte, setzte sich Christian noch einmal an die Arbeit. Franzi und ich zogen währenddessen los und besichtigten den Jing’an Tempel. Innerhalb von 2,5 Monaten hatten wir es nicht geschafft diesen aufzusuchen. Normalerweise werden dort 30 Yuan Eintritt verlangt, allerdings wurden wir nicht abkassiert. Liegt wohl daran, dass gerade umgebaut wird. Der Tempel liegt mitten in der Stadt. Ringsum lauter Hochhäuser, eine Mall, direkt nebenan ein Armani Shop. Auch innen herrschte der Kommerz: Räucherstäbchenhändler, Buddhistische Artefakte und überall Spendenkassen, die regelmäßig geleert wurden – abgefüllt in Jutesäcke. Auf einmal zogen ganz graue Wolken auf und es wurde richtig windig. Also machten wir uns direkt in die Mall nebenan auf. Dies war auch keine schlechte Idee, denn kurz danach begann die Sintflut.
Heute Abend werden die beiden noch im kleinen Rahmen feierlich in den Urlaub verabschiedet. Morgen beginnt dann der Arbeitsteil dieses Aufenthalts.
Nächstes Wochenende geht es für mich zusammen mit Severin nach Qingdao, der ehemaligen deutschen Kolonie. Diese Stadt ist nicht nur wegen ihrer - von Deutschen gegründeten - Brauerei berühmt, deren Bier man in ganz China erwerben kann. Sie war auch Teil der Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.

Christian und Franzi am Peral Tower.

Die Skyline.

Der Pearl Tower.

Der Tempel mit Wolkenkratzer im Hintergrund.

Eine Seite des Tempels.

Buddha.

Ich im Tempel.

Der Tempel, umrahmt von Wolkenkratzern, Mall und Armani.

Samstag, 30. Juli 2011

Die letzten Tage …


... für unsere Kommilitonen die uns nach Singapur verlassen werden, wurden noch einmal ausgiebig genossen. Nachdem wir am Donnerstag nach Klausur und Lecture endlich in die „Freiheit“ entlassen wurden, lebte es sich gleich besser. Nun müssen wir noch bis nächst Worte 3 Essays à 1500 Wörter schreiben und dann ist die Zeit an der Tongji Universität vorbei. Matthias ist am Donnerstag dann gleich auf nach Xiamen – er hat die erste Arbeitswoche frei. Für den Rest von uns geht es am Montag dann bei BASF/SAP los. Donnerstagabend waren wir dann – mal wieder – beim Brasilianer zum all you can eat Steak essen. Danach ging es in eine kleine Bar um in den Geburtstag von Jonas hinein zu feiern. Freitag diente dann dazu noch einmal Zeit mit den uns verlassenden Kommilitonen zu verbringen. Wir waren dann in der Stadt beim Yuyuan Garden, um letzte Einkäufe vor dem Abflug zu tätigen. Zudem konnten wir auch endlich die Dumblings probieren, für die man normalerweise 30-40 Minuten ansteht. Freitag allerdings waren wir in NUR 10 Minuten schon raus aus der Schlange und konnten die leckeren Teilchen essen. Danach ging es dann noch zum Fakemarkt, ebenfalls um ein paar Einkäufe zu tätigen. Abends war dann für die Weiterreisenden Kofferpacken angesagt. Eigentlich sollte man meinen es sei nicht so schwer, denn im Vergleich zum Flug hierher, konnte man ja nun nicht groß aussuchen, was man alles mitnehmen will. Aber durch Einkäufe von Kleidung und anderen Sachen stellte es sich für die 3 BASF’ler doch als schwieriger heraus. Nach – mehr oder weniger – getaner Arbeit saßen alle, die am Wochenende in Shanghai waren, noch ein letztes Mal zusammen.  Die legendäre Rockstar-Hotelzimmer-Verwüstungsaktion blieb (leider) aus.
Die große Überraschung kam dann am Samstagmorgen. Eine Hand voll Leute quälte sich zu früher Stunde (6.10) aus dem Bett um sich zu verabschieden. Laura und ich hatten dann noch tolle Ideen. Beispielsweise wurden im Frühstücksraum zwei Tische dekoriert. Zudem trieben wir aus der Küche die beliebten Spiegeleier und Joghurt-Getränke auf (die es normalerweise nicht jeden Tag gibt). Der Hoteltrolley für das Gepäck wurde ebenfalls verziert. Nach dieser Stärkung hatten wir viel Spaß dabei, zuzusehen wie der Taxifahrer Tetris spielt, dann die drei hatten nicht gerade kleine Koffer, zudem kamen noch 2 Handgepäckstücke pro Person. Letztendlich hatte es dann doch geklappt. Zum Abschluss gab es noch ein kleines, letztes Gruppenbild vor dem Hotel. Verabschiedet  wurde sich natürlich – ganz im Chinesischen Stil – wie die kleinen goldenen „Winkekatzen“ winken.
Wir hatten eine super Zeit hier an der Uni. Die 2,5 Monate vergingen mit den ganzen Reisen und Ausflügen wie im Flug. Wir haben sehr viel Unvergessliches erlebt, hier im Reich der Mitte.  Nun sind es noch GENAU 2 Monate bis zum Heimflug, wovon 3 Wochen Urlaub sind.
Den 3 BASF’lern, wünschen wir viel Spaß in der „neuen Heimat“. Hoffentlich genauso viele und tolle Erlebnisse wie auch schon hier. Christian, der nun 2 Wochen herumreisen wird, fliegt danach nach Deutschland. Ihm auch alles Gute dabei. Bilder und Berichte über Singapur, sind hier einzusehen: http://www.caro-goes-east.de/. Infos, wie es Christian auf seiner Reise nach Südkorea, Hongkong, Peking und Xi’an geht, stehen hier zur Verfügung: http://www.christianlay.de/
Bei der Teeverköstigung.

Schlange vor dem Dumblingstand.

Sushi musste natürlich auch noch abgehakt werden auf der langen Liste der gegessenen Sachen :-)

Caro mit dem "frisierten" Hoteltrolley.

Vollbeladener Trolley.

Verena kann es nicht fassen, dass wir den Frühstücksraum vorbereitet hatten.

Beim Essen.

Ohne Mampf kein Kampf - die letzte richtige Mahlzeit auf Shanghaier Boden.

Das letzte Gruppenbild. Von Links: Caro, Thomas, Verena, Severin, Sabi, Christian, Steffen und Laura.

Kurz vor der Abfahrt der drei.

Ein letztes Mal winken, dann war die Ampel auch schon wieder grün und das Taxi mit den dreien fuhr davon.

Dienstag, 26. Juli 2011

Chengdu – 22. – 25. Juli


Ein weiterer Freitag, ein weiterer Ausflug. Dieses Mal flogen Carolin, Matthias und Thomas in die Provinz Sichuan, genauer gesagt in die „Kleinstadt“ Chengdu – die NUR 11 Millionen Einwohner hat. Unser Flieger sollte nach Plan um 17Uhr ab PuDong abheben. Deshalb machten wir uns erneut auf und versuchten die Maglev mit der Höchstgeschwindigkeit zu erwischen (sie fährt nur zu bestimmten Zeiten „schnell“). Wir hatten dann auch Glück und kamen in den Genuss von 431 km/h. Allerdings fühlt man keinen Unterschied zu den 300 km/h die sie sonst fährt. J Angekommen am Flughafen, sollte der Flieger auch pünktlich abheben. Doch irgendwie hatten wir mal wieder Pech und durften 1,5h länger am Boden warten. Caro hatte in der Zwischenzeit mal wieder ihr Handy WLAN-unfähig gemacht (scheint wohl am PuDong Airport zu liegen).
Angekommen in Chengdu wurden wir von einem netten Mitarbeiter des Hostels abgeholt. Zur Erkennung trug er ein Schild mit Matthias Namen, unserer Flugnummer und dem Namen des Hostels. Beim Einchecken wählten wir ein Vier-Bett Zimmer OHNE Klimaanlage. Allerdings hatten wir einen Ventilator, der die Nächte in dem ohne wirkliches Fenster ausgestatteten Raum erträglicher machte. Wir buchten auch gleich noch die Pandatour für den nächsten Tag und gingen noch ein bisschen um den Block um eine Kleinigkeit zu Essen zu finden. Die Wahl fiel auf einen Spieße-Grill, dessen Spieße dezent scharf waren – aber das ist eben typisch für Sichuan.
Am nächsten Morgen ging es früh los um die Pandas beim Frühstück zu sehen. In der Panda Base liefen wir dann über das Gelände und suchten verzweifelt nach den schwarz-weißen Tierchen. Dann sah man endlich welche. Nun muss man wissen, dass Pandas richtig faul sind. Bewegungen werden allerhöchstens gemacht, wenn der Bambus zu weit weg ist um ihn im Liegen oder Sitzen zu erreichen. Mit der Zeit fing es dann leider zu regnen an. Die nächste Station waren die rot-bräunlichen Pandas, die eigentlich eher aussahen wie Füchse. Da es mit der Zeit kräftig schüttete machten wir Stopp in einem Pandahaus. Dort saß ein Panda auf einem Baumstamm und versuchte 5 Minuten lang eine gemütliche Position zum Dösen zu finden. Währenddessen machte Personal das Gehege sauber. Während des Wartens auf besseres Wetter kamen wir mit 2 Israelis aus unserem Hostel ins Gespräch. Die beiden hatten gerade ihre 3 Jahre Wehrpflicht hinter sich gebracht und wollten nun vor dem Studieren noch etwas herumreisen. Mit ihnen ging es nach der Rückfahrt auch zum Essen. Es gab – typisch Sichuan Style – Hotpot. Also Ein Woktopf mit scharfer Fett-Wasser Mischung, der auf einer Gasflamme stand. Darin legte man sein Fleisch, Dumblings, etc. bis sie durch und richtig scharf waren. Es war gut, dass wir zu den ganzen Sachen für den Hotpot auch noch Reis orderten, ohne wäre es nicht möglich gewesen. J Nach dem Essen hatten wir uns noch einen Tempel und das darin befindliche Teehaus angeschaut. Man kauft sich hier einen Becher mit Teeblättern. Und Bedienungen mit kochendem Wasser laufen herum und schütten einem immer wieder Wasser nach. Nach dieser kurzen Pause ging es Richtung Mao Statue (der steht hier wohl in jeder Stadt?!) und Richtung Park. Hier gingen wir in das nächste Teehaus, allerdings primär nicht wegen des Tees, sondern um uns eine Ohrenmassage zu gönnen. Es kitzelt leicht, aber alles in allem war es ganz angenehm.  Abends saßen wir dann mit den Israelis, unserem neuen Zimmergenossen (Chris aus den Staaten), einer deutschen und einer Österreicherin zusammen.
Am Nächsten Tag ging es mit dem Schnellzug für ca. 1,50€ knapp 1h Stunde Richtung Qing Cheng Shan Gebirge.  Von dort aus versuchten wir mit unserem – in der Zwischenzeit – nahezu perfekten Chinesisch einen Bus auf den eigentlichen Berg zu finden. Durch Zufall saßen wir letztendlich auch im richtigen. Am Berg statteten wir uns noch mit Regencape und Regenschirm aus, denn das Wetter sah einmal mehr nicht wirklich rosig aus. Mit der Seilbahn ging es ganz nach oben. Dort irrten wir dann durch die Gegend. Denn die Wegweiser (auf Chinesisch, Englisch und Deutsch) brachten nur bedingt etwas, wenn alle Karten vom Gebiert auf Chinesisch waren. (Nein, selbst die chinesischen Schriftzeichen zu vergleichen brachte nicht viel!). Dort auf dem Berg und darum herum sahen wir dann die Ausmaße des verheerenden Erdbebens von 2008. Geröll, abgerissene und weggeschwemmte Wege, und kahle Hänge auf der kompletten Strecke. Allerdings gab es auch ganz nette Teile unterwegs und so wurden einmal mehr – fast zu – viele Bilder geschossen. Auf dem Weg ins Tal zurück sah man dann auch die Aufbaumaßnahmen, ganze Dörfer wurden wieder neu errichtet. Abends zurück im Hostel entschieden sich Carolin und Thomas dazu, das nächste Sichuan Style Gericht zu probieren: Rabbit Head. Ja, man bekommt einen ganzen Hasenkopf mit Zähnen und allem. Wir wunderten uns, weshalb der Kopf nur 5 Yuan kosten sollte, doch vor uns liegend begriffen wir, dass daran so gut wie nichts zu essen war.  Matthias hatte währenddessen auf das Vegetarische Gericht zurückgegriffen. Während wir den kleinen Nager verspeisten kamen wir mit den Leuten am Nebentisch ins Gespräch. Er, Chinese, der in Frankreich aufgewachsen ist und nun in Chengdu Dozent ist und Sie, seine Lebensabschnittsgefährting, die English für Chinesen und Chinesisch für Ausländer unterrichtet. Nach einer netten Unterhaltung luden sie uns ein, ein wenig die Stadt zu zeigen. Also ging es nach Jinling, einer Gegend, die typisch chinesisch gehalten wurde. Dort sahen wir zu, wie aus einer Zuckermasse Tier geblasen wurden und deckten uns mit Anhängern unseres Tierkreiszeichens ein. Unterwegs sah man noch die Bühne der Sichuan-Oper. Als wir dann in einem kleinen Cafe saßen spielte im Nachbarhaus gerade ein kleines „Theaterstück“ – das Maskenwechseln. Leider bekamen wir nur noch die letzten Sekunden mit. Nicht zu vergessen, von ihm hatten wir 10 handgerollte Zigarren aus Tabakblättern der Umgebung geschenkt bekommen.
Am Montag stand dann erst einmal ausschlafen auf dem Plan. Bei den beiden Jungs hieß das um 9 Uhr aufstehen – bei Caro ca. 1,5 Stunden später J Während sie auscheckte und Einkaufen ging, machten wir uns in einen größeren Park auf. Nach knapp einer Stunde Busfahrt – für 2 Yuan – kamen wir irgendwo in dessen Nähe heraus. Zu Mittag gegessen hatten wir zwei in einem Restaurant, das von außen ganz nett aussah. Innen lief Mozart und auf der Speißekarte stand eine Mischung aus Fondue und Hotpot. Jeder bekam einen Topf, dessen Inhalt über einer Flamme erhitzt wurde. Dort steckte man sein Fleisch rein, bis es durch war und kühlte sowie milderte es mit einer Ölsoße ab. War ein weiteres interessanter Essenserlebnis. Nachdem wir dann Caro aufgegriffen hatten ging es noch kurz Kaffeetrinken. Im Hostel wurde noch einmal kurz geduscht, bevor wir mitten in der Rushhour ewig mit dem Taxi bis zum Flughafen gefahren sind. Wir wollten dann noch einen Nudeltopf – die es hier überall zu kaufen gibt – vertilgen. Allerdings gaben die Wasserspender nur kaltes oder warmes Wasser her. Das kochende Wasser war blockiert. Kühle Nudeln, die nicht richtig weich wurden, mit Scharfer Soße sind allerdings auch nicht schlecht J Der Flieger hob fast pünktlich ab, nur das Essen – ein Hamburger ohne Fleisch, ließ etwas zu wünschen über.
Einmal mehr einen schönen Aufenthalt in einer chinesischen (Klein-)Stadt gehabt. Dies war nun auch das letzte Mal, dass wir von Carolin begleitet wurden und somit mit guten Bildern versorgt werden. Für sie und 2 weitere BASF’ler geht es Samstagmorgen auf nach Singapur, wo sie ihre 6 Wöchige Praxisphase absitzen… äh… absolvieren werden. Viel Spaß dabei!

In der Maglev.

Pandas beim Frühstück.

Nach 5 Minuten endlich eine bequeme Position gefunden...

...wobei es so auch nicht schlecht ist.

*MAMPF*

Unser Hotpot, auf den Tellern Fleisch und andere Zutaten.

Thomas genießt die Ohrmassage.

Caro hat auch Gefallen daran gefunden.

Abends auf der Dachterasse des Hostels. Staaten auf diesem Bild: Israel, Deutschland, England, Österreich, Deutschland.

Matthias und Caro mit Regencape.

Die zwei Schlümpfe.

Die 3 Panda-Besucher auf dem Qing Cheng Shan.

Teilweise wurde es richtig eng.
Die zwei Blogger beim blödeln.

Caro und Thomas vor dem Wasserfall.

Matthias kennt den Weg auch wenn er durch einen Erdrutsch nicht richtig auszumachen ist.

Diese Toilette ist wohl besetzt. :-)

Dieses Gefährt hat wohl eine gute CO2 Bilanz, bei den vielen Passagieren.

Der Rabbit Head.

In Jinling, unten geht die Gase weiter, darüber ist die Bühne der Sichuan Oper.

Matthias beim Hotpot-Fondue. Die Kellnerin hilft ihm beim anrichten der Soße.

Der BEWEIS: Thomas ist in China eine Star. Hier steht er (rechts! :-)) neben einem Werbeplakat am Flughafen in Chengdu.