Samstag, 15. Oktober 2011

Zweite Woche - Vietnam: Das Abenteuer meiner Reise / meines Lebens

Wie schon gesagt, die letzten Tage habe ich einen anderen Studienfreund, den Jonas in Hanoi getroffen und wir hatten große Pläne. Abends um 11 im Hostel angekommen, gönnten wir uns erst mal ein paar Bier und erzählten uns von unseren bisher erlebten Ereignissen. Wir wussten ja das wir am nächsten Tag von der Halong-Cruise abgeholt werden sollten. Genau die Gleiche Boots-tour wie Thomas mit Caro auch schon belegt hatten. Nur einen Tag weniger.

Soweit der Plan. Um ca. 2Uhr kurz vorm Schlafen kam uns die Berechtigte Frage ob die überhaupt wissen, wo die uns abholen oder ob wir irgendeine Art Bestätigung haben?!?!?
AAHHHHHHH… Was für ein Schreck… Wir hatten nichts außer unserer Erinnerung, dass wir bezahlt und gebucht hatten. Also schrieben wir noch schnell von unserem Handy aus eine Mail wo sie uns in 5 Stunden doch bitte abholen sollten und schliefen mit dem bösen verdacht ein, diese Tour abschreiben zu können. L
Doch wie üblich in Vietnam, das Reisen und das Leben ist einfach unkompliziert und wir riefen die Reiseagentur um 7 Uhr morgens an und sie meinten alles wäre kein Problem, gleich steht ein Fahrer vor unserer Tür und holt uns für die Cruise ab. NOCH EINMAL GLÜCK GEHABT!
Auf der Halong-Cruise war es einfach nur genial. Ein total neues, edles luxuriöses Boot mit allem was dazu gehörte. Wie Thomas schon berichtete, gab es vom leckeren Essen, Springen vom Sonnendeck, Kajaktouren und Besichtigung eines Fischerdorfes + Höhlenbesichtigung alles was man nur in 48h hineinbekommen kann. Also einfach ein total gelungener Start für den Urlaub in Vietnam…
Halong Bay


Der Captain auf seinem Kutter (Stehe auf dem Sonnendeck)


Auf ins Abenteuer. Die Mopeds sind geliehen!
Zurück in Hanoi angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Verleih für Motorräder. Unsere Idee mit Motorrädern durch Vietnam zu fahren entstand schon im July bei unserer Ersten Reise nach HCMC / Saigon. Und an diesem Tag sollte sie endlich in die Praxis umgesetzt werden. Den Motorradverleih aus dem Lonely Planet gab es leider nicht mehr – geschlossen. Wir irrten also ein wenig rum und fragten an ein paar Reisebüros nach Motorrädern. Um genauer zu sein, wir wollten keinen Roller wir hatten auf der Straße so Russische Maschinen aus der UDSSR mit dem Namen „Minsk“ gesehen und so eine Maschine wollten wir auch unbedingt. Schonwieder einmal zeigte sich die Unkompliziertheit in Vietnam und wir bekamen für den folge Tag zwei prachtvolle Motorräder zu mieten. Im Volksmund werden diese Mopeds auch „Russische Eisen-Büffel“ genannt. J Der Name ist Programm!
Dann gab es nur noch ein kleines Hindernis: Ich bin vorher noch nie im meinem Leben Motorrad gefahren und im Lonely Planet gibt es einen netten Hinweis nach dem Motto: „Es ist nicht empfohlen in Hanoi das Motorrad fahren zu lernen, aber es ist Möglich“

Am Abend vorher, hatte ich ausgiebige Theoriestunden bei meinem Fahrlehrer Jonas genießen dürfen und theoretisch konnte ich schon mal fahren und die Vorfreude war einfach reißig. Am nächsten Morgen um Punkt 8 holten wir unsere Maschinen ab und nach kurzer Einführung  sagte uns der Mechaniker wir könnten Sie ausprobieren und Jonas sprang natürlich direkt drauf brauste davon. Ein fragender Blick von mir zum Mechaniker, ein fragender Blick auf das Moped und dann meinte der Mechaniker nur ich könnte diese auch schonmal probieren. Ich also selbstbewusst aufs Moped gestiegen. Erster Versuch ankicken – Fehlgeschlagen; zweiter Versuch – Ebenfalls fehlgeschlafen. Ist ja doch in der Theorie anders als in der Praxis. Der Mechaniker half mir, ich fuhr im Ersten Gang vorsichtig die Straße herunter bis zur Ersten Kreuzung, würgte ab, sah den Verkehr und drehte um und war mit dem Motorrad zufrieden. Die Tour konnte also beginnen….

Nach etwa 15 Minuten hatte man das Schalten und die Koordination auch heraus und ich spürte das geniale Gefühl des Motorradfahrens kennen! Schalten, beschleunigen, bremsen, herunterschalten, wieder Gasgeben… Es macht einfach Spaß. Ach ja in Vietnam kommt zwischen jeden Schritt noch mindestens dreimal Hupen dazwischen!  
Raus aus der Stadt und immer Richtung Norden war unser Plan. In dem Straßenverkehr und den Straßenbedingungen haben wir ca. bei 10 Stunden Fahrzeit 170km am Tag geschafft. D.h. wir reduzierten unsere Route ein wenig und nahmen eine Abkürzung durch die Berge durch verlassene Dörfer, mit Schulen aus Palmenhütten, Fischerhütten, ärmlichsten Verhältnissen und sehr freundlichen und total neugierigen Einwohnern in Richtung Westen um die Kurve in den folgenden 3 Tagen nach Hanoi zurück wieder zu Schaffen. Teilweise ist es einfach viel zu schwer die abenteuerlichen tollen Tage hier in den Text zu fassen. Ein paar Highlights:

-          Getankt muss der zwei-Takter mit einem Benzin Öl Gemisch. D.h. unsere Tankstellenbesuche wurden richtige Zeremonien mit Öl unter das Benzin mischen
-          Am Ersten Tag zweimal Leer gefahren. Einen Kolbenfresser (Totalschaden) beim Mechaniker in 6 Stunden für 13€ + ein paar Zigaretten reparieren lassen
-          Tooootalen Fahrspaß in einer genialen atemberaubenden Lanschaft
-           Den Kontakt mit den Einheimischen, teilweise mit dem Gefühl, dass die zum Ersten Mal einen Westler zu Gesicht bekommen. Wenn wir durch abgeschirmte kleine Dörfer fuhren liefen die Kinder alle auf die Straße und schreiten und winkten uns hinter her.

Für die vielen anderen Erlebnisse lasst euch von den Bildern inspirieren! Kann ich nur empfehlen solch eine Tour! Ich würd als Reisebegleitung jederzeit mitkommen!!!
 
Das flair des Fahres verfolgt mich jetzt immer noch!

Geniale Strecke in den Bergen

On the road again.

Der Fischer im Hinterland rudert mit den Füßen um das Netz einholen zu können! Beeindruckend!

Tanken.

Ich schaue dem Kolbenfresser zu! Bester Mechaniker auf Erden. 6h Arbeiten + Ersatzteile= 13€ + ein paar Zigaretten

Und schon wieder die Krümmerschraube und alle schauen Sie zu :-)


Tanken wurde zu einer Zeremonie. "Öl + Benzin Mischen in Perfektion"

freihändiges Fahren & Karte lesen

Durch die grünen Berge mitten im Dschungel!

Ohohoooo.. Dieser Bulle mochte wohl unsere Mopeds nicht so gerne wie wir!

Waschtag....

... Nicht nur der Motorräder.. ;-)

and again: Krümmerschraube

Sonnenuntergang

Was wohl. Rechts: Da wächst der nächste Mechaniker in Vietnam heran

Indiana Jonas

das alte Laster die Krümmerschraube

Die Beiden Besten Mopeds auf Erden!

Deswegen nennt man das Regenzeit!

Auf der Fähre

Hanoi    
Nur ein kleiner Ausschnitt, wie der Verkehr in Hanoi - Vietnam funktioniert. Fahre solange bis man kurz vorm Kontakt mit anderen Fahrzeugen steht und bremse oder weiche erst dann aus! Und es funktioniert !
 
 

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