Sonntag, 29. Mai 2011

27. – 29. Mai 2011

Bevor es um unseren Ausflug nach Hangzhou, die 6 Millionen Einwohner Stadt am West Lake, geht wollten wir noch kurz – aber voller Stolz – erwähnen, dass wir nun im Besitz einer StudentCard sind. Wir können nun also auch offiziell in China als Studenten herumlaufen und auf dem gesamten Campus (in Shops, Mensen, etc) mit der Karte bezahlen. Es war zwar ein langer Akt, aber nun ist der Vorhang nach dem Happy End gefallen.

Nun aber auch wirklich zum Hauptthema: die erste Reise in China.

Wie bereits berichtet hatten wir unsere Tickets über das Hotel bestellt und sind dann am Freitag um 18Uhr mit der Metro (U-Bahn) zum Shanghai Hongqiao Bahnhof aufgebrochen. Diese sind allerdings nicht wie in Deutschland verfallene und heruntergekommene Gebäude, sondern gleichen eher einem Flughafen. Lange Wege in einer extrem großen Halle, Scans an den Eingangsbereichen zum „boarding“ und viele andere Ähnlichkeiten. Vor Ort am Bahnhof trafen wir noch Christoph, einen dualen Student bei IBM aus Berlin, den wir beim Praktikantentreffen kennengelernt hatten. Nun ging es zu neunt in den Schnellzug. Extrem bequeme Sitze mit mehr Beinfreiheit als in der Boeing 747! Unsere Spitzengeschwindigkeit lag bei 350 km/h, muss allerdings demnächst noch vom Transrapid in Shanghai getoppt werden – diese fährt anscheinend 400 + x km/h. Die Strecke von Shanghai nach Hangzhou (ca. 170 km) wurde in ca. 40 Minuten zurückgelegt, inklusive 2 weiteren Stopps unterwegs. Vor Ort hatten wir uns zu neunt in 2 Taxen gequetscht, nach langer Zeit fuhr der Fahrer auch mit 5 Fahrgästen los. Im Hostel endlich angekommen – die beiden Taxis endeten an verschiedenen Orten, wobei keines davon der richtige Ort war – wurden wir herzlich begrüßt. Wir waren die ERSTEN Gäste des Hostels. Es wurde erst vor kurzem erworben und dementsprechend fanden noch ein paar Bauarbeiten statt, was uns aber nicht weiter störte. Die Zimmer waren sehr schön eingerichtet, mit Doppelbett, Fernseher, Bad (inklusive Handtüchern) und einem SUPER Blick auf die Landschaft. Wir 6 Jungs teilten uns 3 Doppelzimmer, die Mädels kamen in einem 3 Bettzimmer unter – hatten aber auch nur ein Bad, welches allerdings auch als einziges mit Spiegel ausgestattet war :-P. Der Abend wurde dann in der Billard-Kneipe des Nachbarhostels verbracht.

Am Samstag nahmen wir das Frühstück im Nachbar-Hostel zu uns. Gut gestärkt ging es dann zum Yongfu Tempel, dem Taoguang Tempel und der Steinwerke-Landschaft. Wir deutschen schlossen uns einer Minderheit der recht zahlreich vorhandenen Touristen an und gingen auch ein wenig offroad in den Wald und absolvierten hier bestes Wadentraining beim Treppensteigen. Da ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, schaut euch einfach die Aufnahmen weiter unten an.
Nach Wald, gefühlten 5000 Treppenstufen und den beiden Tempelanlagen hatten wir genug tausende Jahre alte chinesische Geschichte und machten uns endlich in Richtung Stadt zum West Lake auf. Oftmals waren wir Langnasen mal wieder interessanter als die nette Seelandschaft. Nur etwas toppte unseren Sonderbarkeitsstatus: Ein Eichhörnchen! Hier standen die Chinesen, klein und groß kleiner, um einen Baum versammelt und starrten den kleinen Nussfresser an.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft konnten wir einmal wieder die Präzission der chinesischen Taxifahrer am eigenen Leibe erleben: mit 80 km/h durch die Stadt, nicht selten auf der Gegenfahrbahn. Und dennoch passierte bisher noch NIE etwas, wenn wir an Board waren! Wird wohl im Herbst eine Umgewöhnung werden, wenn wieder die StVO gilt. Nach kurzer Augenpflege im Hostel brachen wir auf in eine Reggae-Bar in Hangzhou. Dort spielte nach kurzer Zeit eine Band zusammengesetzt aus 2 Kanadiern, einem Chinesen. Die Stimmung war sehr gut und es waren auch schon einige chinesischen ManU- und Barca-Fans vor Ort, die schon gut Glühstrom hatten. Der Kicker in der Bar war auch sehr kultig. Die Männchen waren komplett vertauscht, so spielten sowohl rote als auch gelbe in einer Mannschaft. Die eine Stange war abgebrochen und mit Tesa geklebt – war als super zu spielen. Die Eine Abwehrreihe war komplett verschoben. Und dennoch hatten wir sehr viel Spaß und waren – einmal mehr – die Attraktion schlecht hin. Gegen später tauchte auch die Rezeptionistin des Hostels auf, einige von uns hatten sich sehr gut gestellt mit ihr, sodass sie uns den so „lange ersehnten“ Baijiu (weißen Schnaps, auch liebevoll „white wine“ genannt) mitbrachte. Das Zeug hat 54 Umdrehungen und schmeckt ähnlich wie Grappa. Normalerweise trinkt man es pur zum Essen. Wir verköstigten ihn allerdings ohne Essen, dafür mit viel Nachspülen. J Im Hostel angekommen wurde noch das Champions League Spiel geschaut. Oder zumindest so lange, bis die Augen zu schwer waren – wir sind hier ja schließlich 6 Stunden vorne dran, bzw. 7 im Vergleich zur Insel.

Am Sonntag brachen wir nach dem auschecken wiederum an den See auf. Dort wurde dann das späte Frühstück/frühe Mittagessen zu uns genommen. Nach weiteren 1,5h Spazieren in der herrlichen Sonne am See ging es zu Fuß durch die Stadt zum Bahnhof. Wieder einmal durchscannen und riesen Wartehallen. Als wir endlich dabei waren unsere Karten zum Einchecken in den Automat zu stecken, leuchtete die rote LED und zwar bei allen neun Leuten. Der Grund dafür wurde uns auch schnell klar – die Rezeption in Shanghai hatte uns Rückfahrkarten für Samstag, den 28. Mai besorgt anstatt für den 29. Mai. Nach vergeblichen Bemühungen diese Karten in neue zu wandeln mussten wir eben den Self-Service Ticket Automaten aufsuchen und uns neue Fahrkarten ziehen. (Wir hatten vorhin die Rezeption schon auf die „Unstimmigkeiten“ - hier gibt es nämlich keine Fehler – aufmerksam gemacht. Mal schauen, was letztendlich dabei herauskommt). Endlich in Shanghai angekommen war erst einmal kurze Pause angesagt. Zum Abschluss des Wochenendes gingen wir neune zusammen zu unserem Lieblings-Nudelmann, bei dem man für wenig Geld sehr gut und viel essen kann.

Das war nun unser erste Reisewochenende in China, süd-westlich von Shanghai. Nun folgen ein paar Impressionen vom Ausflug.
Morgen geht es dann zum ersten Business Visit, mal schauen was das zweitgrößte Eisen- und Stahlunternehmenskonglomerat Chinas und größte Waldbesitzer in der Shanghaier Gegend drauf hat.

Viele Grüße aus Shang (über) hai (Meer),
Zaijian! (Tschüss)

Das Bett von Matthias und Thomas im Hostel

Blick aus dem Bett auf Balkon und Landschaft

Erste Steinskupltur

EIn Stein gehauene Figuren

Der "lachende Dicke"

Christian, Christoph, Matthias, Severin und Ferey

Wer ist erschreckender, Christian oder der Löwe?

Figur im Palast

Die 2 aus dem tiefen Süden: Rebekka und Thomas

Figuren im Gebetsraum des Tempels

Christoph und Matthias

Unzählige Stufen formten unsere Waden

Thomas und Jenny nach den Tempeln leicht erschöpft

Am West Lake

Severin, Rebekka und Matthias am Wasser

Nach der Reggae-Bar mussten die Klamotten über Nacht draußen bleiben

Blick vom Bett aus, dieses Mal mit mehr Sonne

Caro beim fotografieren am West Lake

Christoph, Ferey, Severin und Caro marschieren zielstrebig zum westlichen Kaffee im Starbucks
Sonnenuntergang am West Lake
Unser Hostel, davor: Jenny, Thomas und Christian

Skulptur in der Innenstadt von Hangzhou


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