Sonntag, 22. Mai 2011

Sonntag

Heute ging es auf zur Wasserstadt Xitang Town. Hierbei handelt es sich um eine Art Chinesisches Venedig. Also viele kleine Brücken über die Flüsse, die Ränder besiedelt von Fischern und eben vielen Einkaufsläden und kleinen Restaurants. Vor Ort konnten wir uns ein Bild davon machen, wie die „Einheimischen“ Fischen – indem Netzte ausgelegt werden und dann Vögel vom Boot aus die sich in den Netzten verfangenen Fische fangen.  Sehr krasse Methode, aber anscheinend recht effektiv. Nach dieser kleinen Show haben wir uns auf die Suche nach den verrücktesten Sachen gemacht. Behindert wurden wir hierbei durch sehr viele chinesische Touristen, und sehr sehr viel Kommerz. Wir fanden dann allerdings einige nette und unbekannte Sachen, wie das „Tonnenbrot“ eine Tonne mit Kohle, in der eine Art Fladen an den Wänden Befestigt wird. Der Fladen war mit undefinierbaren Sachen gefüllt, schmeckte aber super. Weiter beim Süßigkeiten Stand probierten wir uns durch die verschiedensten Sünden und teilweise kamen Assoziationen zu deutschen Süßigkeiten hervor. Beim Mittagessen mussten wir zum ersten Mal auf tolle verpixelte Bilder der Gerichte und schlechtes Englisch auf den Speisekarten verzichten. Nachdem wir dem Wirt klargemacht hatten, dass wir nicht nur etwas zu trinken wollen, zeigte Christian einfach auf 3 Gerichte auf der Karte. Wie sich später herausstellte, fiel die Wahl auf Rührei mit Tomaten, eine Art Rindercarpaccio, und ein Auberginengericht. Es war sehr viel Aufwand und ein Wörterbuch sowie viel Kreativität nötig, um herauszufinden um was es sich bei den Gerichten handelt. Anscheinend verstehen die in China *Muhhh* und *Oink* nicht als Tierlaute – oder die Tiere sprechen hier wirklich anders J Auf jeden Fall dienten wir fremden Langnasen mal wieder zur Belustigung der Leute um uns herum. Und nachdem unsere Befürchtungen in Form von Katze, Ratte oder Muscheln (wie isst man die überhaupt mit Stäbchen?) nicht eintrafen, war das Essen dann sehr gut genießbar. Das Wetter war alles in Allem schlechter als die Tage zuvor, aber dennoch nicht so schlecht, wie gemeldet. Wir hatten ca. 21 Grad und keine Sonne, aber immerhin fiel der vorhergesagte Starkregen aus. Heute Abend wollen wir noch ein wenig „um die Häuser ziehen“, denn morgen haben wir zur freien Verfügung. Also vor allem Ausschlafen und dann ein wenig die Stadt auf eigene Faust erkunden. Dienstag beginnt dann die eigentliche Vorlesung.

An dieser Stelle mal ein herzliches Xiexie (Danke) für die zahlreichen Leser unseres Blogs. Wir hatten innerhalb der letzten 2 Wochen mehr als 500 Seitenaufrufe!
Wir laden euch dazu ein, gerne doch den einen oder anderen Kommentar zu hinterlassen, wenn euch etwas (nicht) gefällt, oder ihr mehr über ein Thema wissen wollt.

Zaijian!
Blick auf den (dreckigen) "Fluss)

Eine der vielen Brücken über den Fluss

Die Speißekarte [Die 510, Ente süß-sauer gab es leider nicht :-(]

Ein einheimischer Fischer mit den festgebundenen Vögeln auf dem Boot

Hier fangen die Vögel gerade einen Fisch, der sich im Netz vervangen hatte

Tonnen-Fladenbrot

Füllung des Fladens

Thomas und Chirstian mit den 3 Gerichten (Rind, Ei, Aubergine)
Neueste Errungenschaft: Mario und Vogel, die auf Bewegungen reagieren und Geräusche machen.

Chinesische Aubergine

5 Kommentare:

  1. Das Essen auf den Tellern sieht ja noch ganz ansprechend aus, aber der gefüllte Fladen erinnert entfernt an Ameisen :-) Grüße aus OX wo es Kässpätzle gibt( da weiß man wenigstens was man isst!)

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  2. Ihr lieben, tollen, schreibeifrigen Exil-Studenten! Es ist eine wahre Reise mit dem Finger auf der Maus, wenn wir Euren Blog aufrufen und uns in Eure Berichte versenken. Ich schmecke förmlich die fremden Speisen, rieche die Stinke-Frucht und lasse mich vom Hörsaal im 21. Stock faszinieren. Verblüfft bin ich über das Preisniveau! Als mehr oder minder westlicher Ikone des Reiches der aufgehenden Sonne hätte ich viel höhere Preise erwartet!
    Toll die vielen Bilder!!! Da reist dann nicht nur die Phantasie mit. Ich muß Euch 0-1 Typen von der bit und bize Fraktion auch kräftig loben - tolle Schreibe - seid ja doch aus Fleisch und Blut und nicht nur aus Chip und lötung ;-))
    Hofentlich bleibt Euer Mitteilungsbedürfnis erhalten!!! Wir freuen uns auf mehr!!!
    Viel Spaß und ein tolles Lernen bei Start Eures studienbetriebes - und zeigt den China -Leuten was echte Dichter- und Denker-Power bedeutet!
    Laßt es Euch gut gehen - und Matze: vorsicht mit dem Reis!!! Du weißt: Schlitze kommen vom Drücken - auch trotz Schnell-Scheisser-Hosen :-0

    Alles Gute für Euch,


    Helga & Rüdiger aus Solingen
    - oder wie die Chinesen sagen: die Stadt mit den 2 Männern = Zwillingswerke

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  3. @ Anonymus:
    Es sind nicht nur die Kässpätzle die wir hier vermissen werden. Auch richtigen Käse, gutes dunkles Brot und weitere Sachen. Aber momentan hält sich die Sehnsucht noch in Grenzen (wäre ja auch schlimm, da erst eine Woche vorbei ist :-P).

    @ Helga & Rüdiger:
    Ich denke, wir haben den Chinesen schon ein paar Mal zeigen können, was die "Langnasen" so drauf haben - werden aber auch weiterhin De guo (Deutschland) gut vertreten. Mal schauen, ob das mit den regeläßigen Posts weitergeht - wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben!

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  4. Dieses Tomaten-Ei-Gericht ist echt der Hit!! :-)

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  5. Hallo Ihr Zwei,
    der Blog ist grandios, aber leider habe ich schon Entzugserscheinungen, seit Sonntag kein Eintrag mehr? :( Lese zur Zeit lieber Euren Blog als ein Buch, da ihr so schön lebensnah schreibt. Ziehe aber auch oft Grimassen bei dem Essen, dass ihr vor Euch stehen habt.Freue mich schon auf den nächsten Eintrag.Tschüssi Corinna

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