Montag, 6. Juni 2011

Erstes Juni-Wochenende

Unsere Planungen für das erste Juni-Wochenende fingen direkt Montagabend nach dem Besuch bei BAOSTEEL an. Aus dem Lonely Planet Reiseführer wurden verschiedene Hostels in Xi’an (Bekannt durch die Terrakotta Armee) angerufen um nach Plätzen zu fragen. Schon beim zweiten Hostel hatten wir Erfolg und Platz für 4 Leute gefunden. Dienstag ging es dann zum Hauptbahnhof um Tickets (dieses Mal ohne Gebühren unseres Hotels) für die 14 Stunden dauernde Zugfahrt zu ordern. Allerdings gab es aufgrund des durch den Feiertag am Montag verlängerten Wochenendes nur noch Stehplätze. Deshalb sagten wir dem Hostel ab. Samstagmorgen ging es dann für Christian, Caro, Severin, Matthias und Thomas spontan an den Hongqiao Bahnhof in Shanghai um den nächsten Zug nach… IRGENDWO.. zu bestellen. (Der tatsächliche Wortlaut: „We’d like to have 5 tickets to I-DON’T-KNOW-WHERE“) Wir hatten uns im Voraus 5, 6 Ziele ausgesucht, die interessant klangen. Im Endeffekt ging es dann nach Suzhou, ca. 20 Minuten mit dem Schnellzug von Shanghai entfernt. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: “Im Himmel gibt es das Paradies, auf Erden Suzhou und Hangzhou“. Hanghzhou sahen wir ja bereits vergangenes Wochenende, nun konnten wir das Paradies komplettieren.  Schon von  Shanghai aus versuchten wir ein Hostel in Suzhou für fünf Leute zu reservieren. Leider war schon alles ausgebucht – oh Wunder! Nach kurzer Zeit kam die Überlegung auf, abends noch nach Nanjing weiter zu fahren. Wir riefen verschiedene Hostels in der südlichen (Nan) Hauptstadt (jing) an und hatten gleich beim zweiten Erfolg.
Nun Begann die Fahrt nach Suzhou – mal wieder mit ca. 330 km/h. Dort angekommen, stiegen wir in einen total überfüllten Bus Richtung Stadt. In Deutschland dürfte so ein Bus nicht mal zu den Stoßzeiten des Schulverkehrs fahren, so voll war er. Dank Navi auf Matthias Handy und Reiseführerkarte fanden wir dann die richtige Station zum Aussteigen. Vor Ort wollten wir und dann die berühmten Gärten, Tempelanlagen und Pagoden anschauen. Doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Für die Gärten war es zu nass und auf den Türmen hätte man nicht wirklich viel Landschaft sehen können. Wir waren dann also gut Essen, zum ersten Mal etwas gefunden, dass ähnlich schmeckt, wie im deutschen China-Restaurant. Wir hatten einen Topf mit verschiedenen Fleischsorten, irgendetwas Gebratenes mit Pilzen, frittiertes Rind und Schwein in süß-sauer Soße: Laut Christian die Beste, die er jemals gegessen hatte. Nach der reichhalten Mahlzeit machten wir ein paar Regenfotos von Kultur und natürlich auch uns. Zum Trocknen ging es zum Kaffeetrinken, wo wir auch ein sehr schlecht ins Englische übersetztes Love-Jenga auf uns wartete. Da wir genügend Zeit hatten, wurde der Weg von der Stadt zum Bahnhof zu Fuß zurückgelegt. Dort gab es wegen des großen Andrangs leider keine Sitzplätze mehr, also musste der Boden herhalten.
In Nanjing mussten wir das Hostel anrufen, damit die den Taxifahrern klarmachen konnten, wo wir hinwollen – sagte ich bereits, dass wir nur die Telefonnummer, keinen Namen, keine Adresse oder Bestätigung des Hostels hatten? Durch die viele Beleuchtung innerhalb der Stadt könnte man auch leicht meinen in Las Vegas angekommen zu sein. Das Hostel war mitten in der Fußgängerzone und direkt gegenüber einer großen Baustelle.  Wir hatten ein 6-Bett-Mixed-Zimmer, wobei wir von der anderen Person im Zimmer nicht viel mitbekommen hatten. Direkt im Zimmer stand ein englischer Kicker (man spielte in die andere Richtung).  Nach dem Kicker kam Billard im 4. Stock des Hostels dran, nebenher schauten wir über einen Laptop das Frauenfinal der French Opens an. Auf dem Weg zur Nahrungsaufnahme bestaunten wir den Fluss direkt in der Nähe unserer Unterkunft, jede Brücke und die Mauern waren beleuchtet. Gegessen wurde dann an einem Straßenstand. Anschließend fanden wir sogar einen Club in dem allerdings eher ein Kindergeburtstag herrschte. Merkwürdig war auch, dass ein ca. 40jähriger Chinese in rotem Poloshirt mit 3 Stofftieren in der Hand auf der Tanzfläche stand. Wir bekamen zu unseren 5 Bieren noch eine Platte mit wunderschön geschnitzter Melone. Kurz nach 24 Uhr durfte ein Junge seinen Geburtstag feiern und bekam eine Torte von den Clubbesitzern überreicht. Ein vermeintlicher Streit mit einem Bekannten sorgte dafür, dass die Torte durch die Luft flog und Christian Sahne-Flecken auf der Jeans hatte. Nach dieser Aktion gingen wir dann Richtung Land der Träume. Da wir zu sechst in einem Zimmer schliefen, blieb das Fenster über Nacht offen und deshalb war dann am nächsten Morgen die Baustelle noch besser zu hören. Nach Frühstück und auschecken machten wir uns in Richtung Stadt auf. Durch das „1912“ Gebiet, ein Viertel das in altem Stil gehalten wurde, ging es Richtung Nanjing Wall. Die Mauer ist echt gigantisch – wir sind schon alle gespannt auf die Chinesische Mauer. Die Sicht war leider nicht so gut, aber direkt an einem See gelegen war der Marsch auf der um 1350 fertiggestellten Stadtmauer einfach herrlich. Zudem war eine Attraktion mal nicht Touristenüberlaufen. Nachdem keiner mehr laufen konnte oder wollte, legten wir eine kurze Rast am See ein. Danach ging es zur Yangtze-Brücke, eine 4,5 km lange, Doppeldeckerbrücke über den längsten Fluss Chinas. In einer halsbrecherischen Aktion überquerten Caro, Christian und Thomas die 4 spurige Straße um auf die Plattform einen Stock höher zu kommen, doch die Südwestler (Kusel, Karlsuhe, Ulm) waren zu geizig ;-)  Dennoch wurden einige Fotos gemacht, welche weiter unten bestaunt werden können. Am Bahnhof angekommen bemühte sich Matthias, Thomas Skat beizubringen. Auf der knapp 2 Stunden dauernden Fahrt nach Shanghai konnten sogar 3 Runden gespielt werden. Nun haben wir Grundlagen dafür geschaffen, auch länger dauernde Zugfahrten zu überleben.
Abends fand gleich noch der große Bilderaustausch statt und ein gemütlicher Ausklang des spontanen Kurztrips.

Heute ist nun Feiertag in China und wir werden nachher einmal aufbrechen um mit viel Glück ein Drachenbootrennen anschauen zu können. In der Hoffnung, dass Petrus uns nicht weiter mit Regen beglückt.





Thomas und Matthias im Regen von Suzhou




Thomas und Matthias im Regen in Suzhou
Wer hat 2 Daumen, ein Auge und steht in Suzhou im Regen?

Severin, Matthias, Caro und Christian vor dem Tempel, dessen Eintritt uns bei dem schlechten Wetter zu teuer war

Severin und Christian hatten es geschafft Regenschirme in pasender Farbe zum T-Shirt zu kaufen.


Mittagessen in Suzhou (Teil 1)
Mittagessen in Suzhou (Teil 2)


Gruppenbild im nassen Suzhou
Nass und müde am Bahnhof von Suzhou


Kickern im Hostelzimmer in Nanjing (Hierbei handelte es sich um einen englischen Kicker: man spielte von rechts nach links!)
Ob sich dieser Trink-Schokoladenhändler von den lila Kühen inspirieren lies?
Im Park in Nanjing

In Nanjing
Caro an der Mauer in Nanjing
Auf der Stadtmauer von Nanjing


Stadtmauer in Nanjing
Der See, direkt vor der Mauer in Nanjing


Auf der Mauer in Nanjing - am Ende des Mauerabschnitts
Ausruhen am See in Nanjing

Caro und Christian auf der Yangtze-Brücke in Nanjing

Gruppenbild Nr. 1 auf der Brücke (Thomas, Caro, Christian)

Gruppenbild Nr. 2 auf der Brücke

Gruppenbild Nr. 1 auf der Brücke
Matthias und Thomas vor dem Schnellzug

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