Donnerstag, 4. August 2011

Urlaub Matthias Xiamen – Guilin






So wieder einmal eine Premiere für unseren Blog. -> Ein viel zu verspäteter schon Totgeglaubter nicht mehr erscheinender Artikel kommt doch noch tatsächlich online.
Wie Thomas schon erwähnte habe ich mir meinen ersten wohlverdienten längeren Urlaub direkt im Anschluss an die Universität mit meiner Freundin Melanie gegönnt. Wir versetzen uns einfach mal 18 Tage in die Vergangenheit zurück. Am Donnerstagmorgen (28. July) absolvierten wir unsere letzte Klausur und stellten unser geballtes Wissen der chinesischen Sprache auf die Probe. Abends um 19 Uhr verließen Melanie und Ich Shanghai in Richtung Süden. Wir hatten im Vorfeld einen Flug nach Xiamen an die Süd-Ost Küste Chinas direkt an das Festland vor Taiwan gebucht und erreichten unser erstes Ziel ganz pünktlich und ohne Komplikationen. Das Hostelfinden war ein wenig spektakulärer. „Gebucht“ hatten wir telefonisch bei einem Hostel von dem die Besitzerin eine Freundin kennt die noch ein Zimmer frei hatte. Also holte sie uns direkt an einer Straße direkt am Meer ab und führte uns durch kleine etwas chinesisch dreckige Gassen in das kleine Hostel. Das ziemlich war ganz nett eingerichtet aber für unsere und chinesische Verhältnisse vom Preis her sehr gehoben. (10€ pro Person.  ) Das Viertel in dem wir lebten hatte so seinen ganz eigenen Charme. Die engen Gassen mit immer wieder Sea-food Restaurants, Straßengrills und einem regen Nachtleben belebten das Gebiet direkt am Meer. Nach noch einem kleinen Imbiss vom Grill und das wohlverdiente Bier vielen wir recht schnell ins Bett und waren voller Vorfreunde und Spannung auf den nächsten Tag. Wir mussten das Hostel am nächsten Morgen um 10 Uhr verlassen, da die nächsten Gäste wohl schon reserviert hatten. Glücklicherweise hatte gleich der erste Versuch bei dem wir angerufen hatten geklappt und als wir ins Taxi zur neuen Bleibe steigen wollten und ich die Besitzerin angerufen hatte um den Taxifahrer die Adresse auf Chinesisch zu sagen, schickte uns der Taxifahrer wieder aus seinem Taxi und die Besitzerin holte uns ab und wir hatten durch Zufall also wieder ein Hostel in dem gleichen Gebiet bekommen. Leider auch hier mit täglichen Raumwechseln, aber wenigstens nur innerhalb des Hostel und nur zwischen zwei benachbarten Gebäuden. Gerade sind in China die Sommerferien für Schulen und Hochschulen, daher waren alle günstigeren Unterkünfte sehr gut ausgebucht. Dort konnten wir aber dann die restlichen vollen 4 Tage bleiben. Resultat: 2 Städte, 6 verschiedene Zimmer. :-)
Xiamen besteht aus dem Bereich auf dem Festland und einer vorgelagerten Insel. Das Leben und die schönen Seiten von Xiamen befinden sich alle auf der Inselseite der Stadt wo wir auch ausschließlich uns rumgetrieben haben. Wir besichtigten die Innenstadt mit seinen vielen kolonialen Bauten (Franzosen und Holländer waren früher in dieser Küstenstadt). Machten einen Tagesausflug auf die Insel Gulangyu die als tolles entspanntes Urlaubsdomizil nicht nur bei uns sehr beliebt war. Man spürte die Urlaubszeit der Chinesen genossen trotzdem bei konstanten 36°C und strahlendblauem Himmel die Zeit in Xiamen. Am dritten Tag leiten wir uns für einen Tag ein Tandem und um radelten die ‚halbe‘ Insel. Die Sitzhöhe war leider überhaupt nicht verstellbar und ohne Gangschaltung blieb unsere Durchschnittsgeschwindigkeit knapp übern Schritttempo.  (siehe Foto)
Auf nach Guilin
In der Zwischenzeit planten wir die kommende Weiterreise. Wir entschlossen uns direkt nach Guilin zu fliegen, da mit Zwischenstopp und Bahn die Strecke unerträglich lang geworden wäre. Am Mittwoch verließen wir das Meer und Xiamen und erreichten in Guilin schon das von Thomas & co. Empfohlene Hostel. Melanie machte eine kleine Erkältung durchs ständige schwitzen und dann total kalt klimatisierte Räume an diesem Tag noch sehr stark zu schaffen und wir planten mal früh ins Bett zu gehen und am nächsten Tag gesund und erholsam wieder aufzuwachen. Naja, so der Plan.  Nach versuchter Stunde schlafen und durch Schweiß entstandenen Pool unter der Bettdecke, beschwerten wir uns an der Rezeption, dass unsere Klimaanlage nicht richtig läuft. Erste Reaktion war natürlich, dass dieses nicht der Fall sein kann und wir sie nur falsch eingestellt hätten. Haben wir dann auch gehofft und geglaubt, ist ja schließlich auch alles auf Chinesisch. Naja nach den versprochenen 45minuten in denen es kühler geworden sein sollte standen wir immer noch im eigenen Saft und wir durften endlich aus unserer Sauna heraus und mussten leider in eine Suite einziehen, da alle normalen Standardräume ausgebucht waren. *Gratisupgrade* und das für die weiteren 3 Tage.
Da hatten wir mal wieder Glück gehabt. Den ersten Tag verwendeten wir zur Stadtbesichtigung der bekannten zwei Pagoden in der Innenstadt, der Promenade im Li-River, der schönen niedlichen Innenstadt und genossen die Atmosphäre in einer endlich mal überschaubaren Stadt mit nur knapp weniger als 1mio. Einwohnern. Matthias bekam seine erste Pizza in China und hatte endlich mal wieder richtigen Käse zwischen die Zähne bekommen. 
Am zweiten Tag organisierten wir mit einer dreiköpfigen chinesischen Familie den Ausflug auf die, auch schon von Thomas bekannten und empfohlenen, Reis-Terrassen. Die Eltern sprachen leider kein Englisch und so musste die Tochter immer übersetzen. Trotz den Sprachbarrieren hatten wir einen tollen Tag mit Ihnen und haben einen 4 ½ stündige Wandertour durch die Reisfelder bei immer noch sehr heißen 35°C gemacht. Die Eltern waren früher 20 Jahre Imker in China und sind von Provinz zu Provinz mit Ihren Bienen gezogen um immer andere Blüten für ihren Honig zu bekommen und so kam es schon das ein und andere mal vor, dass der sehr lustige Vater dem Guide sagte: „so welche und noch viel schönere Stellen hab ich in anderen Teilen Chinas schon gesehen“  Aber alles auf eine sehr sympathische Weise. Auf dem Rückweg hatten wir noch leckere Guilin-Nudeln für 50Cent zum essen und die Männer der Gruppe gönnten sich ein ‚Pijiu‘ nach dem der Vater ein wenig angetrunken wirkte und die Mutter dann ein wenig genervt wirkte. Der Ausflug auf die Reisterassen hatte sich richtig gelohnt und es war eine tolle Landschaft mit lustigen Leuten. Am nächsten Tag buchten wir den Ausflug nach Yangshou über den Li-Fluss mit einem Bambussfloos. Die Busfahrt zur Anlegestelle war leider eher wie eine Kaffeefahrt. Der Reisebegleiter, der sich stock-schwul gegeben hatte, erzählte von anderen Touren die man jetzt direkt gleich im Bus noch dazu kaufen sollte usw. Also leicht an genervt von der Busfahrt mussten wir auch noch 45 Minuten auf die Boote warten. Es hieß wir müssen erst ein paar große Boote vorbeilassen. Diese erschienen aber nie. Dann endlich auf das Floß aufgestiegen ging die Fahrt keine 5Minuten und wir gerieten in eine Polizeikontrolle und alle Boote mit 6 Personen an Board fuhren an den Rand und wir warteten wieder 30 Minuten und konnten uns mit dem Fahrer nicht verständigen oder er war nicht bereit uns mitzuteilen was vor sich geht. Dann endlich kamen zwei weitere Boote, eins auch mit 6 Menschen geladen, dass andere leer. Wir verteilten uns alle 12 also auf 3 Boote und im Endeffekt ist es verboten mit sechs Leuten auf einem Floß zu sitzen und hätten die Polizeikontrolle so nicht durchqueren können. Die Reise konnte dann also endlich beginnen. Wir hielten noch an einem kleinen Stück, an dem Bill Clinton schon vor seiner amerikanischen Präsidentschaft drei Pferde im Fels gesehen hatte und nun der Mythos besteht, dass jeder Mensch der diese drei Pferde im Felsen erkennt der nächste Präsident der USA wird!!  so ein SCHWACHSINN, was sich die Chinesen da ausgedacht haben..  Wir hielten an diesen spirituellen Ort für 30 Minuten und fuhren weiten nach Xinping an dem die berühmte Kulisse vom den Felsen an der Flusslandschaft vom 20RMB Schein zu sehen war. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus weitere 20 Minuten in Richtung Ziel Yangshou. Die tollorganisierte Reiseleitung hatte leider nicht genug Sitze im Bus organisiert so dass wir auf dem Motorraum neben dem Fahrersitz sitzen mussten.  Begründung: Es ist gerade Hochsaison. Aber abgesehen der miserablen Organisation war es ein schöner Ausflug und wir verbrachten die doch sehr verkürzte Zeit durch die ganzen Unterbrechungen in Yangshou mit Besichtigung und kauften einige Souvenire zu kaufen.
Am letzten Freitag ließen wir es ein wenig entspannter angehen. Wir gingen nochmals in die Innenstadt, tranken einen Kaffe, schlenderten über den Markt, kauften noch richtig viel Proviant und bereiteten uns auf den Trip nach Hause vor! Wir hatten Tickets für den Zug nach Shanghai. Es standen 21 Stunden Zugfahrt bevor uns. Wir wussten so richtig nicht was uns erwartet. Wir dachten wir hätten Hard-sleaper Tickets  hatten wohl doch soft-sleeper gekauft und stiegen Abends um 19 Uhr in die sehr komfortablen 4er Kabinen. Ich passte sogar komplett ausgestreckt in das Bett! Wir hatten Esse und Trinken für mindestens 40 Stunden Fahrt mit und so war das eine sehr lustige, entspannte und auch günstige Art und Weise nach Hause zu kommen. (ausgenommen davon, dass die Chinesen mal wieder unterbeweis gestellt haben, dass sie von Hygiene noch nichts gehört haben. „Toiletten“)
So endete eine tolle Woche aus dem Süden Chinas mit noch 1 ½ Tagen Akklimatisierung in Shanghai. Mittlerweile nach 5 Tage SAP hat mich der Arbeitsalltag auch wieder und freue mich schon auf die nächsten Reiseabenteuer.

Strand in Xiamen

Universität Xiamen, ziemlich schöner Campus

Beste Steak-house. für 3€ Steak, Salat /Fruchbuffet, Suppe, freier Eistee

Wandbemalung bei unserem Hostel in dem wir drei Tage waren. So sah es überall dort aus. :-)

Beim Übersetzen auf die Insel Guangyu

Auf der Insel

Leichte Folgen des Wetters. Kein Regen oä.!!
Wettrennen der Transportkarren. Es gibt keine Autos auf der Insel Guangyu.
Blick auf die Kleinstadt Xiamen

Entspannen auf der Dachterasse vom Judy's Cafe

Die Schlacht nach dem Seafood

TANDEM.. Unsere Beine sind durchgestreckt!

Die Innenstadt Xiamen

Blick vom Berg auf Xiamen. Warum hören die Stufen bloß nur auf???
GUILIN
Badeoase am Li-Fluss

Die Pagoden mitten in der Stadt

Unsere Truppe bei den Reisterassen. Von Links: Vaterschlumpf, Mutterschlumpf, Tochterschlumpf, Melanie, Guide, Matthias

Vom Guide gebauter Sonnenschutz.

Man achte auf die unterschiedlichen Modelle. Wir hatten Ihn nicht drum gebeten, ich glaub er hatte da Spaß dran.

Bei der Floß-tour auf dem Li-Fluss

Li-FLuss

Die Kulisse des 20RMB Scheins

'SCHARF SCHARF SCHARF' So wird bald in Deutschland nur noch gekocht!

Die Massen strömen in den Zug! Wie die verrückten!

Unser Proviantvorrat

Der Erste von fünf Nudeltöpfen!

Die Betten!

1 Kommentar:

  1. ich habe mich sehr amüsiert bei diesem tollen artikel :-) insbesondere bei dem tandem und den durchgestreckten beinen ;-) schön mal wieder was von dir zu lesen!
    lg, dein schwesterchen

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