Dienstag, 26. Juli 2011

Chengdu – 22. – 25. Juli


Ein weiterer Freitag, ein weiterer Ausflug. Dieses Mal flogen Carolin, Matthias und Thomas in die Provinz Sichuan, genauer gesagt in die „Kleinstadt“ Chengdu – die NUR 11 Millionen Einwohner hat. Unser Flieger sollte nach Plan um 17Uhr ab PuDong abheben. Deshalb machten wir uns erneut auf und versuchten die Maglev mit der Höchstgeschwindigkeit zu erwischen (sie fährt nur zu bestimmten Zeiten „schnell“). Wir hatten dann auch Glück und kamen in den Genuss von 431 km/h. Allerdings fühlt man keinen Unterschied zu den 300 km/h die sie sonst fährt. J Angekommen am Flughafen, sollte der Flieger auch pünktlich abheben. Doch irgendwie hatten wir mal wieder Pech und durften 1,5h länger am Boden warten. Caro hatte in der Zwischenzeit mal wieder ihr Handy WLAN-unfähig gemacht (scheint wohl am PuDong Airport zu liegen).
Angekommen in Chengdu wurden wir von einem netten Mitarbeiter des Hostels abgeholt. Zur Erkennung trug er ein Schild mit Matthias Namen, unserer Flugnummer und dem Namen des Hostels. Beim Einchecken wählten wir ein Vier-Bett Zimmer OHNE Klimaanlage. Allerdings hatten wir einen Ventilator, der die Nächte in dem ohne wirkliches Fenster ausgestatteten Raum erträglicher machte. Wir buchten auch gleich noch die Pandatour für den nächsten Tag und gingen noch ein bisschen um den Block um eine Kleinigkeit zu Essen zu finden. Die Wahl fiel auf einen Spieße-Grill, dessen Spieße dezent scharf waren – aber das ist eben typisch für Sichuan.
Am nächsten Morgen ging es früh los um die Pandas beim Frühstück zu sehen. In der Panda Base liefen wir dann über das Gelände und suchten verzweifelt nach den schwarz-weißen Tierchen. Dann sah man endlich welche. Nun muss man wissen, dass Pandas richtig faul sind. Bewegungen werden allerhöchstens gemacht, wenn der Bambus zu weit weg ist um ihn im Liegen oder Sitzen zu erreichen. Mit der Zeit fing es dann leider zu regnen an. Die nächste Station waren die rot-bräunlichen Pandas, die eigentlich eher aussahen wie Füchse. Da es mit der Zeit kräftig schüttete machten wir Stopp in einem Pandahaus. Dort saß ein Panda auf einem Baumstamm und versuchte 5 Minuten lang eine gemütliche Position zum Dösen zu finden. Währenddessen machte Personal das Gehege sauber. Während des Wartens auf besseres Wetter kamen wir mit 2 Israelis aus unserem Hostel ins Gespräch. Die beiden hatten gerade ihre 3 Jahre Wehrpflicht hinter sich gebracht und wollten nun vor dem Studieren noch etwas herumreisen. Mit ihnen ging es nach der Rückfahrt auch zum Essen. Es gab – typisch Sichuan Style – Hotpot. Also Ein Woktopf mit scharfer Fett-Wasser Mischung, der auf einer Gasflamme stand. Darin legte man sein Fleisch, Dumblings, etc. bis sie durch und richtig scharf waren. Es war gut, dass wir zu den ganzen Sachen für den Hotpot auch noch Reis orderten, ohne wäre es nicht möglich gewesen. J Nach dem Essen hatten wir uns noch einen Tempel und das darin befindliche Teehaus angeschaut. Man kauft sich hier einen Becher mit Teeblättern. Und Bedienungen mit kochendem Wasser laufen herum und schütten einem immer wieder Wasser nach. Nach dieser kurzen Pause ging es Richtung Mao Statue (der steht hier wohl in jeder Stadt?!) und Richtung Park. Hier gingen wir in das nächste Teehaus, allerdings primär nicht wegen des Tees, sondern um uns eine Ohrenmassage zu gönnen. Es kitzelt leicht, aber alles in allem war es ganz angenehm.  Abends saßen wir dann mit den Israelis, unserem neuen Zimmergenossen (Chris aus den Staaten), einer deutschen und einer Österreicherin zusammen.
Am Nächsten Tag ging es mit dem Schnellzug für ca. 1,50€ knapp 1h Stunde Richtung Qing Cheng Shan Gebirge.  Von dort aus versuchten wir mit unserem – in der Zwischenzeit – nahezu perfekten Chinesisch einen Bus auf den eigentlichen Berg zu finden. Durch Zufall saßen wir letztendlich auch im richtigen. Am Berg statteten wir uns noch mit Regencape und Regenschirm aus, denn das Wetter sah einmal mehr nicht wirklich rosig aus. Mit der Seilbahn ging es ganz nach oben. Dort irrten wir dann durch die Gegend. Denn die Wegweiser (auf Chinesisch, Englisch und Deutsch) brachten nur bedingt etwas, wenn alle Karten vom Gebiert auf Chinesisch waren. (Nein, selbst die chinesischen Schriftzeichen zu vergleichen brachte nicht viel!). Dort auf dem Berg und darum herum sahen wir dann die Ausmaße des verheerenden Erdbebens von 2008. Geröll, abgerissene und weggeschwemmte Wege, und kahle Hänge auf der kompletten Strecke. Allerdings gab es auch ganz nette Teile unterwegs und so wurden einmal mehr – fast zu – viele Bilder geschossen. Auf dem Weg ins Tal zurück sah man dann auch die Aufbaumaßnahmen, ganze Dörfer wurden wieder neu errichtet. Abends zurück im Hostel entschieden sich Carolin und Thomas dazu, das nächste Sichuan Style Gericht zu probieren: Rabbit Head. Ja, man bekommt einen ganzen Hasenkopf mit Zähnen und allem. Wir wunderten uns, weshalb der Kopf nur 5 Yuan kosten sollte, doch vor uns liegend begriffen wir, dass daran so gut wie nichts zu essen war.  Matthias hatte währenddessen auf das Vegetarische Gericht zurückgegriffen. Während wir den kleinen Nager verspeisten kamen wir mit den Leuten am Nebentisch ins Gespräch. Er, Chinese, der in Frankreich aufgewachsen ist und nun in Chengdu Dozent ist und Sie, seine Lebensabschnittsgefährting, die English für Chinesen und Chinesisch für Ausländer unterrichtet. Nach einer netten Unterhaltung luden sie uns ein, ein wenig die Stadt zu zeigen. Also ging es nach Jinling, einer Gegend, die typisch chinesisch gehalten wurde. Dort sahen wir zu, wie aus einer Zuckermasse Tier geblasen wurden und deckten uns mit Anhängern unseres Tierkreiszeichens ein. Unterwegs sah man noch die Bühne der Sichuan-Oper. Als wir dann in einem kleinen Cafe saßen spielte im Nachbarhaus gerade ein kleines „Theaterstück“ – das Maskenwechseln. Leider bekamen wir nur noch die letzten Sekunden mit. Nicht zu vergessen, von ihm hatten wir 10 handgerollte Zigarren aus Tabakblättern der Umgebung geschenkt bekommen.
Am Montag stand dann erst einmal ausschlafen auf dem Plan. Bei den beiden Jungs hieß das um 9 Uhr aufstehen – bei Caro ca. 1,5 Stunden später J Während sie auscheckte und Einkaufen ging, machten wir uns in einen größeren Park auf. Nach knapp einer Stunde Busfahrt – für 2 Yuan – kamen wir irgendwo in dessen Nähe heraus. Zu Mittag gegessen hatten wir zwei in einem Restaurant, das von außen ganz nett aussah. Innen lief Mozart und auf der Speißekarte stand eine Mischung aus Fondue und Hotpot. Jeder bekam einen Topf, dessen Inhalt über einer Flamme erhitzt wurde. Dort steckte man sein Fleisch rein, bis es durch war und kühlte sowie milderte es mit einer Ölsoße ab. War ein weiteres interessanter Essenserlebnis. Nachdem wir dann Caro aufgegriffen hatten ging es noch kurz Kaffeetrinken. Im Hostel wurde noch einmal kurz geduscht, bevor wir mitten in der Rushhour ewig mit dem Taxi bis zum Flughafen gefahren sind. Wir wollten dann noch einen Nudeltopf – die es hier überall zu kaufen gibt – vertilgen. Allerdings gaben die Wasserspender nur kaltes oder warmes Wasser her. Das kochende Wasser war blockiert. Kühle Nudeln, die nicht richtig weich wurden, mit Scharfer Soße sind allerdings auch nicht schlecht J Der Flieger hob fast pünktlich ab, nur das Essen – ein Hamburger ohne Fleisch, ließ etwas zu wünschen über.
Einmal mehr einen schönen Aufenthalt in einer chinesischen (Klein-)Stadt gehabt. Dies war nun auch das letzte Mal, dass wir von Carolin begleitet wurden und somit mit guten Bildern versorgt werden. Für sie und 2 weitere BASF’ler geht es Samstagmorgen auf nach Singapur, wo sie ihre 6 Wöchige Praxisphase absitzen… äh… absolvieren werden. Viel Spaß dabei!

In der Maglev.

Pandas beim Frühstück.

Nach 5 Minuten endlich eine bequeme Position gefunden...

...wobei es so auch nicht schlecht ist.

*MAMPF*

Unser Hotpot, auf den Tellern Fleisch und andere Zutaten.

Thomas genießt die Ohrmassage.

Caro hat auch Gefallen daran gefunden.

Abends auf der Dachterasse des Hostels. Staaten auf diesem Bild: Israel, Deutschland, England, Österreich, Deutschland.

Matthias und Caro mit Regencape.

Die zwei Schlümpfe.

Die 3 Panda-Besucher auf dem Qing Cheng Shan.

Teilweise wurde es richtig eng.
Die zwei Blogger beim blödeln.

Caro und Thomas vor dem Wasserfall.

Matthias kennt den Weg auch wenn er durch einen Erdrutsch nicht richtig auszumachen ist.

Diese Toilette ist wohl besetzt. :-)

Dieses Gefährt hat wohl eine gute CO2 Bilanz, bei den vielen Passagieren.

Der Rabbit Head.

In Jinling, unten geht die Gase weiter, darüber ist die Bühne der Sichuan Oper.

Matthias beim Hotpot-Fondue. Die Kellnerin hilft ihm beim anrichten der Soße.

Der BEWEIS: Thomas ist in China eine Star. Hier steht er (rechts! :-)) neben einem Werbeplakat am Flughafen in Chengdu.

1 Kommentar:

  1. Der arme Hase- und noch nicht einmal satt geworden davon. Die Pandas haben sicher, nach ihrer Figur zu schließen, nicht nur so ´nen Hasenkopf gefressen! Grüße aus Ox

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