Dienstag, 12. Juli 2011

Guilin - 8. - 11. Juli

Heute feiern wir eine Premiere, denn es gibt zum ersten Mal Berichte über ein Wochenende aus zwei verschiedenen Sichten, denn Matthias verbrachte seines auf Shengsi, während Ich Guilin besucht habe. Der Flug nach Guilin wurde mehr oder weniger Last Minute gebucht, genauso wie das Hostel vor Ort.
Am Freitag ging es dann also direkt nach der Uni mit Metro und Maglev (der Magnetschwebebahn, die für uns leider nur 301 km/h auf dem Tacho hatte) zum PuDong Flughafen. Dieses Wochenende wurde in einer kleineren Gruppe gereist. Dies waren im speziellen Caro, Christian, Severin und ich. Am Flughafen hatten wir dann 2,5 Stunden Verspätung wegen „Air Flow Control“. Endlich im Flieger ging es dann sehr schnell. Abheben, kleiner Snack (Kuchen, Dosen-Pfirsich, getrocknete Cranbarries, Erdnüsse und eine Art KitKat. Für das, dass man den Namen der Airline – unter uns vieren nur „Geronimo Airlines“ genannt – eine gute Ausbeute. J Angekommen in Guilin holten wir unser Gepäck ab und suchten ein Taxi. Dieses fuhr uns dann ins Hostel, wo uns ein nicht wirklich gesprächiger Chinese die Türe öffnete. Wobei man auch beachten muss, dass es in der Zwischenzeit schon nach 1 Uhr (nachts) war. Das Taxi fuhr fort und mit darin mein Handy. 

(An dieser Stelle nun ein kleiner Cut, um die Geschichte des Sony Ericsson W850i zu erzählen)
Noch in der Nacht versuchte Caro das Handy anzurufen, kam allerdings nicht durch. Am nächsten Tag sprach ich mit den Leuten vom Hostel, von denen niemand etwas gefunden oder erfahren hatte. Also versuchten wir das Handy über das Internet/den Provider zu orten. Dies gelang allerdings nicht. Der nette Herr vom Hostel rief dann noch ein paar Mal an, bis endlich jemand abnahm. Es wurde also gefunden und noch nicht verkauft. Es stellte sich dann heraus, dass der Finder einen Finderlohn – von zuerst 50 Euro, später 30 Euro – wollte. Da ich das nicht eingesehen habe – ist ja schließlich mein Vor-Vorgänger – rief der Hostelmann bei der Polizei an. Diese verhandelten dann mit dem Finder. Allerdings konnte man nichts für mich machen, da das Handy gefunden und nicht geklaut wurde. Am Dienstag ging es dann in Shanghai direkt zum China Mobile Laden. Diese sperrten die alte SIM-Karte und gegen Vorlage meines Passes und 10 Nummern, mit denen ich kommunizierte (um festzustellen, dass es wirklich meine SIM war) konnte ich gegen eine horrende Gebühr von 50(!!) Cent eine neue Simkarte mit derselben Nummer erhalten. Aktuell habe ich das Ersatzhandy von Caro (=> DANKE!), werde mir nun aber wohl ein billiges aus China leisten.
(Ende des Cuts)

Nach kurzer Nacht trafen wir 4 uns zum Frühstück und wollten den Samstag planen. Während des Eincheckens stellten wir fest, dass wir die Li River Cruise Tour noch schaffen können, da diese erst um 10 Uhr losging. Also direkt gebucht und ab ging es. Nach 1,5 Stunden Busfahrt kam die Panda-Gruppe (den Namen verdanken wir unserem Guide) beim Pier an. Nun ging es auf die PVC-Bambus-Boote. Während der Fahrt konnten wir die herrliche Landschaft genießen, wobei es noch herrlicher wurde, als die Sonne richtig herauskam. Um etwas mehr in Kontakt mit anderen Leuten zu kommen verteilten wir uns auf verschiedene Boote, Caro und ich waren beispielsweise mit zwei Mexikanern zusammen an Board. Während der Fahrt sahen wir die „Hello Kitty“ Berge (sieht aus wie zwei Ohren) und sollten auch die bunten Berge betrachten. Auf dem einen kann man – angeblich – bis zu 9 Pferde entdecken, sofern es die Kreativität zulässt. Der Guide erklärte uns dann noch, dass wir bei drei entdeckten Pferden Präsident der USA sein könnten (Bill Clinton hat angeblich nur 3 gesehen), bei sechs Pferden kann man Tour-Guide auf dem Fluss werden. J (Hatten 4 entdeckt – also nächstes Jahr in Amerika zur Wahl stellen….).
Am Ende der Bootsfahrt ging es mit einem Moped-Golfcar (ein Golfcar mit 3 Rädern und Lenker statt Lenkrad) sowie Bus nach Yangshuo. Dort verbrachten wir 1 Stunde, und fuhren mit dem Bus wieder zurück nach Guilin. Beim Abendessen trafen wir einen Engländer, der uns wärmstens die Schnecken empfohlen hatte (=> weiteres Tier in China gegessen). Er begleitet uns auch noch weiter in eine kleine Bar, in der es sich Christian und Severin nicht nehmen ließen ihre Musikalischen Künste an Gitarre und Keyboard unter Beweis zu stellen. Im Paulaner gönnten wir uns einen günstigen aber total wässerigen Cocktail. Gerade am nach Hause gehen, wurden wir noch von drei Chinesen zu Essen und Bier eingeladen. Und da wir ja keine Unmenschen sind, konnten wir diese Gastfreundlichkeit schlecht abweisen. Ein ungutes Gefühl schlich sich ein, als sich 2 von drei Chinesen auf und davon machten – die beiden hatten ihr Bier nicht einmal angerührt. Doch angeblich war die Rechnung zuvor schon bezahlt.
Am Sonntag starteten wir unseren Ausflug zu den Longji Reisterrassen. Im Minibus saßen Fahrer und Guide, 3 Amerikanerinnen und wir 4. Mit den 3 „Mädels“ (29 – 34 Jahre) hatten wir recht viel Spaß und verstanden uns gleich super. Auf der Hinfahrt unterhielten wir uns über Politik, Bildung, Geographie (ja, wir wussten wie viel Staaten es gibt und welches die 5 großen Seen in den Staaten sind!). Unser erster Stopp war das Dorf in dem die YAO leben, eine Minderheit, deren Frauen sich ab dem 16. Lebensjahr die Haare wachsen lassen. Man zeigte uns eine Art Schweinestall und ein Bauernhaus – als ob es so etwas im Industrieland Deutschland nicht gäbe.. Danach ging es den Berg hinauf zu den Terrassen. Wir verloren unter der gnadenlosen Sonne einiges an Wasser, haben aber auch alle gut Farbeabbekommen. (Dennoch wird es nächstes Wochenende mal Zeit richtig in die Sonne zu gehen, um gründlicher zu bräunen). Die Aussicht oben war super, man hätte sich aber auch in Österreich in den Bergen befinden können – abgesehen vom Reis. Zu essen gab es unter anderem Reis und Hühnchen, gefertigt in einem Bambusrohr. Auf dem Weg nach Hause machte uns unser Guide ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten. Deshalb ging es zum Wildwasser Rafting. Man saß zu zweit (Männlein und Weiblein) im Boot ohne Paddel und ließ sich nur von der Gewalt des Wassers treiben. Unterwegs gab es vier „Rampen“ jeweils einige Meter lang, um Schwung zu holen. Bei dem heißen Wetter schadete es auch nicht, dass das Boot komplett volllief. Ein super Erlebnis, welches auch den Amerikanerinnen gefiel. Durch die 1,5 – 2 Stunden im Boot hatten wir auch so viel Kontakt, dass sie sich uns abends zum Essen anschlossen. Dieses Mal gingen wir zum Chinesen :-P Danach wollten sie unbedingt Severin und Christian singen hören. Also ging es zum Karaoke singen. Dort war allerdings nicht viel los und dadurch, dass es genug Instrumente gab, nahmen die beiden auf der Bühne Platz und spielten für uns. Dem Wirt gefiel es so gut, dass er sich dazusetzte und mitspielte – er hatte wohl kein Wort der Texte verstanden.
Am Montag hieß es dann etwas ausschlafen und danach Richtung Schilfrohflötenhöhle. Diese Tropfsteinhöhle wurde in den verschiedensten Farben beleuchtet und nach einem Drittel der Tour fiel der Führerin auch auf, dass Nicht-Chinesen dabei waren und erklärte uns dann alles ein weiteres Mal auf Englisch. Nach der schön kühlen Höhle genossen wir den restlichen Tag in Parks, am Wasser und beobachteten eine Polizei Motorroller Razzia. Um Roller anzuhalten schlägt man hier mit Metallstäben auf die Roller – sehr lustig anzusehen. Das frühe Abendessen nahmen wir einmal wieder in einem Restaurant zu uns, das weder Bilder noch englische Wörter auf der Speisekarte führte. Verhungert sind wir allerdings nicht. Der Flieger zurück nach Shanghai hatte auch nur 20 Minuten Verspätung – also ganz human. Angekommen in Shanghai ging es dann mit dem Taxi Richtung Hotel und dann (mehr oder weniger direkt) ins Bett – der neue Tag war schon 2 Stunden alt..
Guilin können wir jedem Chinabesucher wärmstens empfehlen, auch wenn es selbst nicht ganz so viel zu bieten hat (2 Pagoden, Elefant Trunk Hill, Tropfsteinhöhle), doch von hier aus kann man die anderen Ziele gut erreichen.

Ein Teil der großen Pandagruppe (alle mussten einen Aufkleber mit einem Panda darauf tragen)

Thomas und Caro im Boot

Beim kurzen Halt an Land. Im Hintergrund befindet sich der Berg mit den Pferden darauf.

Die Reisegruppe auf dem Boot

Landschaft, die auch auf dem 20 Yuan-Schein abgebildet ist.

Guilin bei Nacht

Severin und Christian am ersten Abend

Thomas, Caro, Severin, Christian und unser englischer Freund

Die Reisterrassen

Wir 4 IBAITs vor den Terrassen

Die komplette Gruppe, inklusive der Amerikanerinne und des Guides.

Springt hoch, wenn ihr IBAITs seid.

Unser Mittagessen aus den Bambusrohren

Die Band des zweiten Abends: Severin, Christian und der Wirt.

Annie, Thomas, Severin, Claire und Christine

Die 3 Mädels.

Es wurden auch chinesische Lieder gespielt, dazu wurde Christian von einer Bedienung des Restaurants über der Karaokebar unterstützt.

Die 7 Touris.

In der Schilfrohrflötenhöhle

Im See spiegelt sich die Decke.

Sonnen- und Mondpagode in Guilin

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